„Stumpfsinnige Monotonie“Ex-Bundesliga-Torjäger kritisiert Kult-Trainer Hans Meyer

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Hans Meyer, hier am 7. April 2019 im Borussia Park, beendete seine Trainerkarriere 2009 bei Borussia Mönchengladbach.

von Béla Csányi (bc)

München – Trainerfuchs, Feuerwehrmann, Sprücheklopfer: Bundesliga-Urgestein Hans Meyer (78) gilt bei vielen Fußballfans als Kultfigur, hinterließ bei jeder seiner vielen Stationen einen bleibenden Eindruck. Umso überraschender die beißende Kritik, die jetzt ein früherer Schützling über seinen ehemaligen Trainer äußerte.

  • Hans Meyer von Ex-Spieler Markus Schroth scharf kritisiert
  • Schroth spricht Meyer Bundesligatauglichkeit ab
  • Meyer wurde mit Schroth in Nürnberg Pokalsieger

Denn obwohl der langjährige Bundesliga-Stürmer Markus Schroth (46) mit Hans Meyer, heute im Präsidium von Borussia Mönchengladbach, in Nürnberg 2007 sensationell den DFB-Pokal gewann, ließ er kein gutes Haar an der früheren Zusammenarbeit beim Club.

Markus Schroth kritisiert Ex-Trainer Hans Meyer deutlich

Im Interview mit „Transfermarkt.de“ wurde Schroth am Samstag (24. April) beim Rückblick auf den Nürnberger Pokal-Triumph deutlich: „Es tut mir leid, wenn ich es so krass ausdrücke, aber die Mannschaft hat den Titel geholt und nicht Hans Meyer.“

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Er wisse, dass viele Spieler einiges von Meyer als Trainer hielten, sagte Schroth, er selbst müsse aber klar widersprechen: „Ich für meinen Teil kann nur sagen, er war nicht bundesligatauglich.“

Der Pokalsieg, den die Franken damals durch den 3:2-Finalsieg über den frisch gebackenen deutschen Meister VfB Stuttgart feierten, habe laut Schroth wenig mit der Arbeit des Trainers zu tun gehabt. Obwohl Meyer die Mannschaft im November 2005 als Schlusslicht übernahm und in den Folgejahren auf Platz acht (2006) und sechs (2007) führte, sollen sich seine Impulse auf das Team laut Schroth in Grenzen gehalten haben.

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Markus Schroth feiert am 27. Mai 2007 mit dem damaligen Club-Boss Michael A. Roth den DFB-Pokalsieg mit dem 1. FC Nürnberg.

„Das Training war von Woche zu Woche exakt dasselbe, es war eine kontrollierte stumpfsinnige Monotonie, bei dem man sich als Spieler gefragt hat, was soll das eigentlich bringen?“, beklagte Schroth, der für Nürnberg, Karlsruhe und 1860 München 300 Bundesligaspiele (62 Tore) absolvierte.

Markus Schroth bemängelt Trainerarbeit von Hans Meyer

Schroth begründete seine Kritik auch im Vergleich zwischen Meyer und anderen Trainern, unter denen er in seiner Karriere spielte: „Viele werden jetzt lachen, aber Werner Lorant und Peter Pacult waren ihm meilenweit voraus und das, obwohl beiden ein Ruf als Schleifer nacheilt. Beide Trainer wussten, wie sie die Spieler anpacken und abholen konnten und wie man ihnen auch die nötige Freiheit lässt, damit sie sich entfalten und entwickeln können.“

Meyer, der im Februar 2008 nach 91 Pflichtspielen seinen Hut beim FCN nehmen musste, beendete seine lange und erfolgreiche Trainerkarriere ein gutes Jahr später bei Borussia Mönchengladbach. Bei den Fohlen ist Meyer seit inzwischen zehn Jahren Mitglied im Präsidium. (bc)