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KommentarDie hässliche Fratze ist zurück: Gewalt im Fußball – drastische Lösung Geisterspiele?

Polizeieinsatz bei Ausschreitungen während der Aufstiegs-Feierlichkeiten der Fans von Dynamo Dresden.

Ausschreitungen im Fußball haben seit der Vollauslastung der Stadien wieder zugenommen. Das Symbolfoto vom 16. Mai 2021 zeigt einen Polizei-Einsatz, nachdem Aufstiegs-Feierlichkeiten der Fans von Dynamo Dresden aus dem Ruder gelaufen waren.

Nach der Rückkehr der Fans in die Bundesliga-Stadien sorgten mehrere Gewalt-Eklats für Aufsehen. Die hässliche Fratze des Fußballs ist zurück. Was tun dagegen? Ein Kommentar.

von Anton Kostudis (kos)

Der deutsche Profi-Fußball hat nach Ende der Corona-Beschränkungen die Rückkehr der Fans bejubelt. Seit Wochen spielen die Klubs wieder vor vollen Rängen und erleben die eindrucksvolle Atmosphäre. Doch auch die hässliche Fratze des Fußballs ist zurück: Am Rande der Spiele kommt es wieder vermehrt zu Gewalt-Eklats. Die drastische Lösung für das Problem wären Geisterspiele, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Endlich wieder Stimmung! Die Bundesliga-Stadien sind wieder voll, die aktive Fan-Szene ist zurück – Banner, Choreos, Gesänge sorgen wöchentlich an den Spieltagen für Spektakel. Fan-Herz, was willst du mehr? Nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen, tristen Kicks vor leeren Rängen und ständig wechselnden „Obergrenzen“ dürfen Fußball-Liebhaberinnen und -Liebhaber endlich wieder die Arenen der Republik bevölkern.

Ein Zustand, der vielen heute wohl noch etwas surreal anmutet. Hatten sich die Fans doch so lange auf die ersehnte Rückkehr gedulden müssen, zwischenzeitlich vielleicht sogar vergessen, wie sich ein Stadion-Besuch überhaupt anfühlt.

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Nach Corona: Die hässliche Fratze des Fußballs ist zurück

Allerdings: Auch die hässliche Fratze des Fußballs ist wieder zurück. Dass da, wo sonst gähnende Leere im Block herrschte, wieder nach Herzenslust gepöbelt, gestichelt und geschimpft wird – geschenkt. Das gehört zum Fußball seit jeher dazu.

Allerdings: Es bleibt eben nicht beim verbalen Schlagabtausch. Am 18. März 2022 feuerten Chaoten des VfL Bochum diverse Bierbecher von der Tribüne in Richtung Spielfeld. Und einer davon traf Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann (39) am Kopf. Der Referee erlitt eine Schädelprellung, konnte wochenlang nicht pfeifen. Die Partie wurde abgebrochen.

Dann die nächste Eskalation: Nach der 1:3-Niederlage im Derby gegen den 1. FC Köln wollten am 16. April etwa 200 Ultras von Borussia Mönchengladbach die Kabine der Fohlen stürmen, verletzten dabei drei Ordner.

Und in Frankfurt? In Fußball-Deutschland herrschte große Vorfreude auf das Rückspiel der Eintracht in der Europa League gegen West Ham United. Doch am 4. Mai, dem Tag vor dem Euro-Hit, attackierten vermummte, gewaltbereite Chaoten englische Fans in einer Kneipe. Diesmal weitab der Arena – doch wer gegnerische Anhängerinnen und Anhänger durch die Stadt jagt, der tut dies womöglich auch im und um das Stadion.

Gewalt im Fußball ist nach wie vor ein Problem

Natürlich ist immer eine Minderheit der „Fans“ für derartige Eskalationen zuständig. Allerdings: Wie schon seit langer Zeit scheint Fußball-Deutschland die gewaltsamen und hässlichen Randerscheinungen schlichtweg achselzuckend hinzunehmen. Irgendein Aufschrei? Fehlanzeige. Eine kollektive Verurteilung von Gewalt durch alle aktiven Fan-Gruppierungen? Nicht erfolgt. Ein konsequentes Einschreiten der Klubs und der Behörden? Findet nicht statt.

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Stattdessen wird – wie in Gladbach – seitens des Vereins sogar noch der „Dialog“ mit Menschen gesucht, die gerade Tore aufgebrochen und Sicherheitspersonal ins Gesicht geschlagen haben. „Deeskalation“ nennen das die einen. „Naivität“ die anderen.

Gewalt im Fußball mit Folgen weit über den Sport hinaus

Und: Die Auswirkungen betreffen beileibe nicht nur Fußball-Fans. Denn durch die Fan-Rückkehr und den erhöhten Sicherheitsbedarf nicht unwesentlich gestiegen sind auch die Polizei-Kosten für die Länder. Und damit für Steuerzahlende. Teils mehr als 1000 Einsatzkräfte sind bei Spielen wie dem Derby in Gladbach im Einsatz. Geschätzte Kosten: eine halbe Million Euro. Allein bei einem Spiel. Nur um sicherzustellen, dass sich Menschen nicht gegenseitig den Schädel einschlagen.

Das Allerschlimmste dabei ist: Die vielen Fans, die ihre große Leidenschaft für den Fußball mit Hingabe, aber friedlich ausleben wollen, werden nach den Exzessen einiger weniger stets mit abgestempelt.

Gibt es eine Lösung für das Problem? Die drastische wäre eine Rückkehr der Geisterspiele. Keine Fans, keine Gewalt – zumindest nicht im Stadion. Die Formel ist einfach. Oder aber: Auch der letzte selbst ernannte Fan führt sich vor Augen, warum er diesen Sport und das Stadion so liebt: für die Rivalität, die Emotionen und den Wettkampf. Der allerdings sollte – wie auf dem Rasen – immer fair ablaufen.