Zoff um drei Millionen EuroGutachter: Ex-Bayern-Star Ribéry offenbar Manipulations-Opfer

Franck Ribéry gibt auf dem Platz Anweisungen

Franck Ribéry, hier am 16. Mai 2021 im Serie-A-Spiel der AC Florenz gegen die SSC Neapel, streitet sich seit vier Jahren vor Gericht mit einem Ex-Berater.

Ex-Bayern-Star Franck Ribéry streitet schon jahrelang mit einem Ex-Berater vor Gericht. Es geht um die Echtheit einer Unterschrift – und drei Millionen Euro. Nun darf Ribéry wohl aufatmen.

München. Es ist ein jahrelang schwelender Gerichts-Zoff: Bereits seit 2017 stritten sich Ex-Bayern-Star Franck Ribéry (38) und sein ehemaliger Berater vor dem Münchner Landgericht um eine Unterschrift – und mehr als drei Millionen Euro.

Am Dienstag (27. Juli 2021) sagte nun ein Gutachter aus. Er sollte vor Gericht die Echtheit einer Unterschrift Ribérys einschätzen.

Das Ergebnis: Der Ex-Bayern-Star ist mutmaßlich das Opfer eines versuchten Millionen-Betrugs geworden! Das Münchner Landgericht wies die Klage des ehemaligen Ribéry-Beraters Bruno Heiderscheid ab, weil der beauftragte Schriftgutachter zu dem Ergebnis kam, dass ein von Heiderscheid vorgelegter Vertrag mit dem französischen Profi sehr wahrscheinlich nicht echt ist. Laut Gutachten wurde der Vertragstext wohl nachträglich unter eine Autogrammunterschrift Ribérys hinzugefügt.

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Franck Ribéry und Ex-Berater streiten vor Gericht

Hintergrund: Ribérys ehemaliger Berater Bruno Heiderscheid forderte vom aktuell vereinslosen Offensivspieler noch eine Provision. Es geht um den Wechsel des Franzosen im Jahr 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern.

Damals hatte der Rekordmeister für den heute 81-fachen Nationalspieler etwa 30 Millionen Euro Ablöse bezahlt. Ribéry soll Heiderscheid, der 2005 zuvor den Wechsel des Offensiv-Stars von Galatasaray Istanbul nach Marseille eingefädelt hatte, eine Beteiligung zugesichert haben. Der Berater behauptete, Ribéry habe dies nicht nur mündlich, sondern 2006 auch schriftlich getan. Der Ex-Bayern-Profi wiederum sagte, die Unterschrift unter dem entsprechenden Dokument sei gefälscht gewesen.

Weder Ribéry noch Heiderscheid erschienen am Dienstag vor Gericht.

Ribéry spielte zwölf Jahre lang für den FC Bayern, holte mit den Münchnern 2013 die Champions League und wurde neunmal Meister sowie sechsmal Pokalsieger. 2019 wechselte er dann zur AC Florenz, wo sein auslaufender Vertrag in diesem Sommer nicht verlängert wurde. Wohin es Ribéry in Zukunft verschlägt, ist derzeit noch unklar.  (kos)