Prominentes Gesicht auf den Tribünen bei der Frauen-EM: Die Partnerin von Norwegens Abwehrspielerin Ingrid Engen ist selbst ein Star – und bei der Euro im falschen Trikot unterwegs.
Frauen-EMIm falschen Trikot: Prominente Partnerin tröstet trauernde Star-Spielerin
von Béla Csányi (bc)
Der harte Ausscheidungskampf bei der Frauen-EM geht in die ganz heiße Phase. Nachdem große Namen wie die Niederlande (Europameister 2017) und Dänemark nicht einmal die Gruppenphase überstanden haben, purzeln im Viertelfinale nun nach und nach die nächsten Titel-Kandidaten aus dem Turnier.
Am Mittwoch (16. Juli 2025) erwischte es zunächst Norwegen durchaus überraschend gegen Italien, einen Tag später strich in Schweden (2:3 n.E. gegen England) auch der zweite der vier Gruppensieger bereits bei seiner ersten K.o.-Aufgabe die Segel. Die Trauer bei den beiden Auswahl-Teams aus Skandinavien war entsprechend groß.
Trost für Norwegen-Star Ingrid Engen
Die Norwegerinnen hatten sich bei der Europameisterschaft deutlich mehr ausgerechnet, nach Platz 1 in der lösbaren Gruppe A (Schweiz, Finnland, Island) schien auch die Viertelfinal-Aufgabe Italien im Vergleich zu möglichen anderen Gegnern machbar. Doch ein spätes Tor von Altmeisterin Cristiana Girelli (35) knipste die Nordlichter aus.
Dabei war Norwegen mit vielen Stars zum Turnier gereist, neben der früheren Weltfußballerin Ada Hegerberg (30/Olympique Lyon) vor allem Caroline Graham (30) und Ingrid Engen (27) vom FC Barcelona. Letztere hatte nicht nur beim K.o.-Spiel in Genf prominente Unterstützung dabei.
Auf den Tribünen zeigte sich im Turnierverlauf immer wieder eine prominente Zuschauerin im falschen Trikot: Engens Partnerin und Klub-Kollegin Mapi León (30) feuerte die Norwegerinnen leidenschaftlich an, litt gegen Italien dann mit und war schließlich als Trösterin gefragt.
León, die in Barcelona sogar ein Innenverteidiger-Pärchen mit ihrer Freundin bildet, hätte bei der Euro eigentlich im Spanien-Trikot dabei sein können – auf dem Platz: Sie war für ihr Heimatland 54 Mal aufgelaufen, seit der Proteste zahlreicher Spielerinnen im Vorfeld der WM 2023 verzichtet sie allerdings auf eine Nominierung.

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Spielerin Ingrid Engen (l.) und Zuschauerin Mapi León (r.) im Norwegen-Trikot nach dem Aus bei der Frauen-EM gegen Italien.
Während ihre Landsfrauen weiter als große Titel-Favoritinnen zählen, nahm León die ernüchterte Ingrid Engen am Mittwochabend in Genf tröstend in die Arme, beide trugen dabei das rote Heimtrikot der norwegischen Auswahl.
„Mapi León hat eine Art zu Leben und gewisse Werte. Ich kann nicht zurück, es muss einen Wandel geben. Würden sie mit mir sprechen und es gäbe einen Plan … aber ich sehe keine Veränderungen“, hatte die Abwehrspielerin 2023 über sich selbst gesagt.
Die erhoffte Perspektive konnte ihr der Verband auch nach einem Trainerwechsel vom umstrittenen Weltmeister-Coach Jorge Vilda (44) zu Ex-Nationalspielerin Montse Tomé (43) nicht bieten. Und so ist die Euro in der Schweiz das zweite große Turnier, bei dem León nicht auf dem Rasen stand.