Last-Minute-Sieg gegen NorwegenFrauen-EM: Italien zieht ins Halbfinale ein

Die italienische Nationalmannschaft jubelt gemeinsam.

Die italienische Nationalmannschaft jubelt bei der Frauen-EM beim Spiel gegen Norwegen.

Durch einen späten Treffer setzt sich die italienische Nationalmannschaft bei der Frauen-Europameisterschaft gegen Norwegen durch und zieht ins Halbfinale ein.

Der Traum vom Titel lebt: Italien ist dank Doppelpackerin Cristiana Girelli bei der Frauen-EM überraschend als erstes Team ins Halbfinale gestürmt.

Die Kapitänin schoss die Azzurre im Viertelfinale gegen die favorisierten Norwegerinnen zu einem verdienten 2:1 (0:0), Italien steht nach einer entschlossenen Vorstellung damit erstmals seit 28 Jahren wieder in einem EM-Halbfinale.

Frauen-EM: Italien gewinnt mit 2:1 gegen Norwegen

Während Norwegens Superstar Ada Hegerberg trotz ihres Treffers zum zwischenzeitlichen 1:1 (66.) ein Drama erlebte, ließ Girelli (50., 90.) Italien mit ihren Toren jubeln.

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Im Kampf um das Finalticket treffen Girelli und Co. auf den Sieger der Partie Schweden gegen England (Donnerstag, 21.00 Uhr/ARD und DAZN). Die deutsche Mannschaft bekommt es in ihrem Viertelfinale am Samstag mit Frankreich zu tun (21.00 Uhr/ZDF und DAZN).

Norwegen war mit drei Siegen durch die Gruppenphase marschiert, doch in Genf gab dann plötzlich Italien den Ton an. Mehr Tempo, mehr Ideen, mehr Aggressivität - die Mannschaft von Andrea Soncin hatte durch Arianna Caruso (8.) vom FC Bayern und Emma Severini (22.) schon früh richtig gute Möglichkeiten.

Norwegen wirkte lange Zeit ungewohnt gehemmt und behäbig, wie aus dem Nichts, vergab Kapitänin Hegerberg dann aber die Chance auf die Führung (37.). Und später noch einen schwach geschossenen Elfmeter zum möglichen Ausgleich (60.).

Bezeichnende Szenen, schließlich rumorte es in der Heimat schon zuletzt gewaltig um das Idol. Trotz der makellosen Gruppenphase stand Hegerberg schon vor der Partie heftig in der Kritik, Experten und Medien forderten sogar, die 30-Jährige aus der Startelf zu nehmen - doch Trainerin Gemma Grainger schenkte der Mittelstürmerin von Olympique Lyon erneut das Vertrauen.

Nach dem Turnier-Aus dürfte sich die Debatte nun noch verschärfen, wie Hegerberg enttäuschten, aber auch ihre Kolleginnen. Italien wollte den Sieg einfach mehr - und die ganz starke Girelli stach im entscheidenden Moment eiskalt zu. (sid)