„Unglücklich gelaufen“Wirbel um Kownacki-Vorstellung – Werder bezieht Stellung

Dawid Kownacki blickt im Spiel gegen den Karlsruher SC nach oben.

Dawid Kownacki, hier am 30. April 2023 im Spiel gegen den Karlsruher SC, wird Fortuna Düsseldorf verlassen und zu Werder Bremen wechseln.

Dawid Kownacki wechselt zur kommenden Saison zu Werder Bremen. Für Verstimmung sorgte allerdings die Art und Weise der Verkündung. Nun bezieht der Bundesligist Stellung.

von Anton Kostudis (kos)

Dass Dawid Kownacki (26) und Fortuna nach dem Saison-Ende getrennte Wege gehen werden, ist schon seit Monaten bekannt. Seit dieser Woche ist auch klar, für welchen Klub der polnische Knipser fortan seine Tore schießt: Werder Bremen hat das Tauziehen um Kownacki gewonnen.

Am Montag (22. Mai 2023) machten die Norddeutschen den Transfer offiziell. Die Art und Weise sorgte allerdings nicht bei allen Beteiligten für Begeisterung.

Fortuna Düsseldorf: Dawid Kownacki wechselt zu Werder Bremen

Denn: Nicht die Verkündung an sich oder der Zeitpunkt waren das Problem. Wohl aber stieß den Fortuna-Verantwortlichen sauer auf, dass der Bundesligist mit Kownacki direkt das komplette PR-Programm absolvierte. Fotos in der neuen Arbeitskleidung samt Sponsoren-Logo, aber auch eine Video-Fragerunde inklusive. In dieser musste sich Kownacki jeweils zwischen seinem Jugendklub Lech Posen, Fortuna und Werder entscheiden. Das kam weniger gut an...

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Andere Klubs gehen da deutlich zurückhaltender vor: Düsseldorfs Rheinland-Rivale 1. FC Köln, beispielsweise. Als der FC im Januar dieses Jahres den Transfer von Paulis Leart Paqarada (28) verkündete, lichteten die Kölner ihren neuen Linksverteidiger in schlichter, schwarzer Kleidung ab. Keine Fotos im neuen Jersey, keine Video-Spielchen.

Anders nun Werder, das nicht zum ersten Mal für sein Gebaren in der Kritik steht. Im Mai 2015 hatte der Klub eine offizielle Entschuldigung abgegeben, nachdem er Noch-Köln-Stürmer Anthony Ujah (32) als Neuverpflichtung vorgestellt hatte – seinerzeit posierte der nigerianische Angreifer unter anderem mit einem Banner „100 Prozent Werder“. Zu diesem Zeitpunkt war der Klassenerhalt des FC allerdings noch nicht perfekt. Ebenfalls keine elegante Aktion.

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Nun hat sich der Klub auch in der Causa Kownacki entschuldigt. Gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärte ein Sprecher der Norddeutschen, die Kownacki-Verkündung sei „recht unglücklich“ gelaufen. Und weiter: „Wir hätten das sicher optimaler gestalten können und niemanden vor den Kopf stoßen. So selbstkritisch sind wir da schon. Der Zeitpunkt war am Ende nicht gut gewählt. Wir sind mit Fortuna zu dem Thema im Austausch und haben es geklärt.“

Dem Bericht zufolge sollen die Bremer die Düsseldorfer Verantwortlichen zwar über den Medien-Termin mit Kownacki informiert haben, wohl aber nicht detailliert über den Inhalt und Ablauf.

Die Wogen zwischen beiden Klubs scheinen sich mittlerweile aber wieder geglättet zu haben. Das Kind ist nun ohnehin schon in den Brunnen gefallen – oder konkreter: das Foto- und Video-Material nun im Netz.

Höchste Zeit, sich wieder auf den Fußball zu konzentrieren. Am kommenden Sonntag (28. Mai, 15.30 Uhr) gibt Kownacki seine Abschieds-Vorstellung im Fortuna-Trikot. Dann wird er zum 102. und damit letzten Mal in einem Pflichtspiel für die Düsseldorfer auf dem Platz stehen. Fortuna ist zum Finale der 2. Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern zu Gast.