Nach dem Abgang von Andre Hoffmann und Marcel Sobottka braucht Fortuna dringend neue Führungsspieler. Die sollen auch von extern kommen.
„Aber nicht genügend“Nach Abschied von Duo: Fortuna sucht auf dem Transfermarkt neue „Typen“

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Florian Kastenmeier erfüllt die Rolle als Führungsspieler, André Hoffmann verlässt aber den Verein.
In den kommenden Wochen steht bei den Fortunen ein größerer Umbruch an. Mit Andre Hoffmann und Marcel Sobottka haben zwei absolute Führungsspieler den Verein verlassen. Jetzt ist Fortuna auf der Suche nach neuen „Typen“.
Isak Johannesson soll mehr Verantwortung übernehmen, aber auch Neuzugänge sollen Führungspotenzial mitbringen. Aus dem dreiköpfigen Kapitänsteam bleibt lediglich Florian Kastenmeier übrig. Der Keeper hat die Binde in der vergangenen Saison schon des Öfteren getragen, wenn Hoffmann nur auf der Bank Platz nehmen durfte. Jetzt beginnt die Suche nach neuen Führungsspielern, von denen aktuell noch zu wenige im Kader sind.
Wird Johannesson neuer Fortuna-Kapitän?
„Typen sind vorhanden, aber nicht genügend. Das sehen wir auch als Aufgabe, dass wir bei den neu zu verpflichtenden Spielern nicht nur welche holen, die noch nicht so lange im Geschäft sind“, sagte Sportvorstand Klaus Allofs und ergänzte: „Sondern, dass wir auch die dabei haben, die Leader-Potenzial haben.“
Bei Fortunas Transferpolitik vermutlich gar nicht so einfach, solche Spieler zu finden. In den vergangenen Transferperioden verpflichtete der Klub häufig junge Spieler oder Akteure mit einem gebrochenen Karriereweg.
Allofs sieht bei solchen Spielern aber dennoch Potenzial. „Es kann durchaus sein, dass man sich in einer Phase der Karriere befindet, wo man bei einem Bundesligisten nicht spielt und aus dem Grund auch nicht mehr die Führungspersönlichkeit ist“, erkläre Allofs und hob noch einmal hervor, was für einen solchen Spieler-Typen unverzichtbar ist. „Eine Führungspersönlichkeit kann ich nur sein, wenn ich auch eine verlässliche Rolle in der Mannschaft spiele“, sagte er und erklärte weiter: „Es ist nicht einfach, solche Spieler zu bekommen, weil oft ist es so, dass Klubs weiter an ihnen festhalten, weil sie der Mannschaft guttun. Bundesligisten können sich das erlauben. Deswegen ist es nicht einfach, sie zu überzeugen, einen Schritt runterzugehen.“
Es bleibt spannend, wen die Fortuna-Bosse überzeugen können. Es ist die große Chance, der Mannschaft eine neue Ausrichtung mit auf den Weg zu geben. Bei den Abgängen von Sobottka und Andre Hoffmann sprach Trainer Daniel Thioune im positiven Sinne von „großen Hunden“, die eine Richtung auf vielen Ebenen vorgegeben haben. „Wir haben eine große Chance, Veränderungen vorzunehmen und das Profil der Mannschaft zu verändern und auch auf die Dinge reagieren zu können, die mir als Trainer fehlen“, sagte Thioune.
Auch wenn vielleicht nicht viele vorhanden sind, ein paar Führungsspieler hat Fortuna dennoch im Kader, die in der kommenden Saison eine noch größere Rolle spielen könnten. Ein Name, der dabei fallen muss, ist Isak Johannesson. Auch wenn der Isländer erst 21 Jahre alt ist, hat er auch in dieser Saison schon viel Verantwortung übernommen. Und bald noch mehr? „Dass er mehr Verantwortung übernehmen muss, das ist klar. Das will er aber auch“, sagte Allofs.
Ob es dann direkt fürs Amt als Kapitän reicht, ließ Thioune noch offen. Es sei noch zu früh jetzt schon eine Entscheidung zu treffen, weil man noch gar nicht wisse welche Spieler auch dazukommen. „Grundsätzlich kann ich mir das bei Isak vorstellen“, sagte Thioune und ergänzte: „Er kann führen, das habe ich im letzten Jahr schon damit dokumentiert, dass ich ihn in den Mannschaftsrat aufgenommen habe.“
Eine Kleinigkeit könnte dem Amt dann aber vielleicht doch noch im Weg stehen. „Wir haben immer noch eine kleine Sprachbarriere, obwohl er schon sehr gut spricht und fast alles versteht. Ich glaube, da spielen viele Komponenten eine Rolle“erklärte der Trainer und sagte weiter: „In seiner aktuellen Rolle ist er gut aufgehoben, aber seien sie nicht überrascht, wenn er in dem ein oder anderen Spiel zu denen gehört, die als erstes aus der Kabine kommen.“
Doch da wäre ja auch immer noch Kastenmeier, der sein Amt in der abgelaufenen Saison gut machte und sicher auch über den Sommer hinaus noch zu den Kapitänen gehören wird. „Sie können sich sicher sein, dass Kastenmeier keine Runterstufung bekommt. Vielleicht wird er auch der erste Kapitän sein, wäre ja die logische Konsequenz“, sagte Thioune und machte dennoch deutlich: „Ich glaube, es ist auch nicht immer relevant, wer jetzt diese Binde um den Arm trägt.“