Er will mit Düsseldorf aufsteigen, hat aber eine Ausstiegsklausel: Rund um die Zukunft von Isak Johannesson bleibt es spannend.
„Das erwartet er schon“Er hat eine Ausstiegsklausel: So plant Fortuna mit Schlüsselspieler Johannesson

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Isak Johannesson möchte gerne bei Fortuna bleiben. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Ein Verein in der 2. Bundesliga hat es traditionell schwer, Leistungsträger langfristig zu binden. Irgendwann rufen die großen Klubs aus dem Oberhaus. Auch Fortuna musste das in den vergangenen Jahren immer wieder erfahren.
Eine Ausnahme ist da Isak Johannesson (22). Der Isländer zeigt Vereinstreue, doch auch er möchte mit einem Team antreten, das um den Aufstieg spielen kann. Kann Fortuna das bieten?
Allofs: „Da muss er sich drauf verlassen“
Es war die zweite volle Spielzeit für den Mittelfeld-Allrounder, in der er sich endgültig zum Leistungsträger und Fan-Liebling bei den Rot-Weißen entwickelte. Vielen Fortunen dürfte das Herz aufgegangen sein, als er Ende Februar im Rheinderby gegen den 1. FC Köln in der Nachspielzeit per Strafstoß zum 2:2-Unentschieden traf, jubelnd auf die Fortuna-Kurve zustürmte und dabei das Wappen küsste.
Viele dürften damit gerechnet haben, dass Johannesson den Verein diesen Sommer verlässt. Nach dem Spiel in Magdeburg sagte er aber: „Nach wie vor ist es mein Traum, mit der Fortuna in der Bundesliga zu spielen.“ Und auch Sportvorstand Klaus Allofs machte deutlich: „Er hat sich in dem Gespräch mit uns klar geäußert. Und klar heißt in dem Fall nicht, dass er woanders spielen möchte.“
Dennoch möchte der Shootingstar eine klare Perspektive auch wirklich oben mitmischen zu können. „Er ist für uns ein Schlüsselspieler. Da müssen wir auch wissen, wie seine Gedanken sind. Isak sagt, dass er sich megawohl fühlt hier, aber es ist für ihn auch ganz wichtig, dass wir eben auch eine Mannschaft zusammenstellen, die sich berechtigte Hoffnungen machen kann oben mitzuspielen“, sagte Allofs und ergänzte: „Das erwartet er schon und das ist ja auch etwas, was wir vorhaben. Da treffen sich ja unsere Interessen.“
Doch aufgrund der begrenzten Mittel, die Fortuna zur Verfügung hat, kann der Verein nicht auf dem Transfermarkt shoppen, wie er will. Johannesson braucht also Vertrauen in die Bosse. „Da muss Isak sich drauf verlassen, ich glaub, das tut er auch“, so Allofs.
Theoretisch könnte der Isländer den Verein aber auch noch verlassen. Zwar besitzt er einen langfristigen Vertrag, aufgrund einer Ausstiegsklausel könnte er dennoch seine Optionen ausloten. „Wir wissen ja, dass es diese Klausel gibt, von daher können wir auch damit leben. Und der Zeitraum der Gültigkeit ist auch endlich“, erklärte Allofs.
Auch Trainer Daniel Thioune ist sich der Situation bewusst: „Es ist kein Geheimnis. Wir sind nicht in der Rolle, dass wir entscheiden, wo Johannesson nächste Saison spielt.“ Er ergänzte: „Wir haben ihm versprochen, dass wir daran arbeiten, dass wir vielleicht weniger in einen Verwaltungsmodus fallen, sondern deutlich aktiver sind, was ihm entgegenkommt. Damit kann man ihn schon ein bisschen locken.“
Dennoch weiß er auch um die Bedrohung durch andere Vereine: „Andere Klubs können dann auch mit einer sportlichen Perspektive locken und das ganze finanziell auch noch mal überbieten.“ Fortuna muss also darauf hoffen, dass Johannesson von der sportlichen Perspektive, die ihn der Verein aufzeigt, überzeugt ist.
Bei der 2:4-Niederlage in Magdeburg erzielte er das 1000 Fortuna-Tor in der 2. Bundesliga und schrieb dazu auf Instagram: „Ich bin stolz, das 1000. Tor für Fortuna in der 2. Bundesliga erzielt zu haben.“ Aus Fortuna-Sicht dürften gerne weitere dazukommen.