Partner will Funktionsgebäude mitfinanzierenFortuna baggert für ihre Zukunft

Der Arena-Sportpark in Düsseldorf-Stockum - mit Arena, Leichtathletikhalle (l.) und den Trainingsplätzen.

Der Arena-Sportpark in Düsseldorf-Stockum - mit Arena, Leichtathletikhalle (l.) und den Trainingsplätzen.

Die Pläne liegen schon länger in der Schublade. Jetzt rückt der Bau eines neuen Fortuna-Funktionsgebäudes im Arena-Sportpark in Stockum immer näher. Nach EXPRESS-Informationen gibt es einen finanzkräftigen Partner.

von Patrick Scherer ()

Düsseldorf. Lutz Pfannenstiel (48) hatte zu seiner Zeit als F95-Sportvorstand (Dezember 2018 bis Juni 2020) Reisen nach Hoffenheim und Freiburg unternommen. Sein Ziel war aber nicht etwa das Scouting neuer Spieler, sondern er wollte sich Inspiration für ein neues Fortuna-Funktionsgebäude holen. Die Pläne waren schon weit fortgeschritten, dann kam die Corona-Krise. Alles wurde auf Eis gelegt.

Partner gefunden, der das zweistellige Millionen-Projekt unterstützen will

Doch EXPRESS weiß: Jetzt nehmen die Pläne wieder richtig Fahrt auf. Vorstandsboss Thomas Röttgermann (60) steht im Austausch mit einem potenziellen Partner, der bei der Finanzierung des Projekts zeitnah helfen will. Die Umsetzung wird im zweistelligen Millionen-Bereich liegen. Fortuna wollte auf Anfrage dazu keine Stellung nehmen.

Röttgermann hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass Fortuna keinen großen Investor möchte, dass es aber nötig ist, Partner für gewisse Projekte zu gewinnen. Diese Vorgehensweise scheint nun Früchte zu tragen.

Alles zum Thema Friedhelm Funkel

Schon Friedhelm Funkel kritisierte die Umstände bei Fortuna Düsseldorf

Und das ist in diesem Fall nun wirklich überfällig. Schon Ex-Trainer Friedhelm Funkel (67) betonte mehrfach, dass das kleine Funktionsgebäude, das vor der Corona-Krise als Trainings-Umkleide für die Profis diente, keineswegs Bundesliga-tauglich sei. „Das ist allenfalls Bezirksliga-Niveau“, sagte Funkel zur kleinen „Hütte“ neben den Trainingsplätzen.

Nun sollen die bei weitem nicht mehr zeitgemäßen Räumlichkeiten in naher Zukunft ausgedient haben. Das sehr altbackene Gebäude hat unter anderem gerade mal zwei Toiletten für Spieler und Staff. Dazu gibt es dort nur einen kleinen Aufenthaltsraum, in den nicht mal die Hälfte der Spieler reinpassen. Auch Heizung und Klimaanlage machten immer wieder Probleme.

Was ebenfalls aufzeigt, dass die Bedingungen dort nicht gerade optimal sind, ist, dass die Corona-Regeln dort nicht eingehalten werden können. Deshalb ziehen sich die Profis seit Beginn der Krise vor Trainingseinheiten in der Arena um.

Dort ist nun auch der Kraftraum aufgebaut. Aber nicht etwa in einem eigenen Raum, nein, im Spielertunnel. Und deshalb müssen die Geräte jetzt – und in Zukunft wohl immer öfter – zu jeder Veranstaltung ab- und danach wieder aufgebaut werden.

Fußball-EM 2024 könnte für Fortuna Düsseldorf zum Nachteil werden

Nächster Missstand: die Geschäftsstellenräume in der zweiten Arena-Etage. Dort gibt es jetzt schon zu wenig Platz für Personal. Mit den Umbauten zur EM 2024 droht noch mehr Verknappung: Zugunsten von Logen könnten weitere F95-Büroräume wegfallen.  Dabei möchte Fortuna ja eigentlich expandieren, weitere Mitarbeiter einstellen. Diese brauchen dann aber natürlich auch einen Arbeitsplatz.

Und dann gibt es ja noch die Jugendmannschaften. Die ganz jungen Teams sind zwar im Nachwuchsleistungszentrum in Flingern untergebracht, die U19 und die U23 trainieren aber häufig an der Arena und müssen sich dazu in den öffentlichen Kabinen der Leichtathletikhalle umziehen. Die Funktionalität ist somit unterirdisch für einen Klub dieser Größenordnung.

Alles zusammen lässt erahnen, dass die Bedingungen aus der Zeit gefallen und keineswegs eines Bundesligisten würdig sind. Deshalb wünscht sich der gesamte Verein ein neues, modernes Funktionsgebäude.

Arena-Sportpark in Düsseldorf wurde schon unter die Lupe genommen

Mehrere Örtlichkeiten im Sportpark wurden dafür bereits unter die Lupe genommen. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass der neue Komplex auf der anderen Seite der Trainingsplätze entstehen wird – dort, wo früher die Kassenhäuschen des Rheinstadions standen.

Dort sollen dann die Profis untergebracht sein, samt Kraft-, Reha- und Aufenthaltsraum. Auch die U19 und U23 sollen zur besseren Verzahnung mit den Profis dort einziehen. Und auch eine Reihe von Geschäftsstellen-Mitarbeitern wird dann dort ihren neuen Arbeitsplatz finden.