Nach Transfer-Desaster im SommerHoeneß gibt Tuchel gewagtes Versprechen: „Alles, was notwendig ist“

Bayerns Trainer Thomas Tuchel (l) spricht mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß in Rottach-Egern.

Bayerns Trainer Thomas Tuchel (l) spricht mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Juli 2023.

Machen die Bayern im Winter nochmal die Schatulle auf? Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat nun deutliche Worte gefunden.

von Uwe Bödeker (ubo)

Uli Hoeneß (71) hat Trainer Thomas Tuchel (50) für dessen bisherige Arbeit beim FC Bayern München ein Sonderlob ausgesprochen: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat vor allem der Trainer hier einen super Job gemacht, dass er mit einem kleinen Kader so weit oben steht“, sagte der Ehrenpräsident am Montag (30. Oktober 2023) im Rahmen einer Benefizveranstaltung des Fußball-Rekordmeisters.

Zuvor hatte Tuchel mehrfach den aus seiner Sicht dünnen Kader der Münchner thematisiert. „Ich muss sagen, das ist die Qualität eines Trainers, mit einem kleinen Kader so weit oben zu stehen“, lobte der 71-jährige Hoeneß mit einem Schmunzeln.

Uli Hoeneß spricht über Winter-Transfers

Dass der Coach mit dem Kader nicht zufrieden ist, ist klar. Er wollte schon im Sommer Verstärkungen haben. Nun hat Hoeneß die Verpflichtung von neuen Spielern in der Winterpause nicht ausgeschlossen, sollte Tuchel dies wünschen. „Wenn da gute Argumente, und die wird er wohl haben, auf uns zukommen, dann sind wir da nicht grundsätzlich total dagegen“, sagte Hoeneß.

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„Wenn wir bis dahin auch weiter in drei Wettbewerben sind, so wie es ausschaut, dann muss man analysieren, was notwendig ist. Und unser Trainer kriegt bei uns alles, was notwendig ist.“ Hoeneß mit gewagtem Tuchel-Versprechen!

Legende des FC Bayern

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Der Münchner Kader umfasst nur 24 Spieler. Zum Vergleich: Dortmund hat einen 28er-Kader. Die Bayern haben im zentralen Mittelfeld nur Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Konrad Laimer. Goretzka kehrte nach seinem Handbruch zuletzt ins Training zurück – ob er am 4. November beim Topspiel in Dortmund dabei sein kann, ist fraglich.

Nicht dabei sein wird Kimmich: Das Sportgericht des DFB hat den Nationalspieler für zwei Spiele gesperrt. Kimmich sah beim 8:0 gegen Darmstadt Rot nach einer Notbremse. Der 28-Jährige fehlt damit nicht nur im Topspiel beim BVB am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky), sondern auch im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am 11. November.

Im Wintertransferfenster werden die Bayern wohl nachlegen, oder schon jetzt, um dann nur noch Transfers zu verkünden. Hoeneß sagte nach dem Desaster am letzten „Deadline Day“, als die Bayern keinen Transfer mehr festzurren konnten, in der SZ: „Von Ausnahmefällen abgesehen, sollten wir in Zukunft am letzten Transfertag nicht mehr mitten im Geschehen sein. Früher haben wir über diesen ‚Deadline Day‘ gelacht.“

Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass ein Winterwechsel von Fulhams Joao Palhinha  nicht zu stemmen sei. Doch die neuen Aussagen von Hoeneß deuten vielleicht doch auf einen Transfer hin, der 70 Millionen Euro und mehr umfassen könnte. (mit dpa)