Er kommt von Red BullFC Bayern holt neuen Sportdirektor – Start erst nach Transfer-Phase

Der FC Bayern München hat eine wichtige Entscheidung getroffen. Ein neuer Sportdirektor ist im Anflug. Der neue Mann kommt aus dem RB-Imperium.

von Denis Canalp (can)

Der FC Bayern München hat einen neuen Sportdirektor gefunden. Wie der Rekordmeister am Dienstag (18. Juli 2023) mitteilte, übernimmt Christoph Freund (46) ab dem 1. September 2023 den Posten beim deutschen Rekordmeister.

„Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken“, sagte Vorstands-Boss Jan-Christian Dreesen (55).

Rangnick-Nachfolger beerbt Salihamidzic bei den Bayern

Freund steht derzeit noch bei RB Leipzig in gleicher Funktion unter Vertrag, soll dort bis Ende des Transferfensters die Geschicke leiten. 2015 übernahm er beim Ösi-Klub die Nachfolge von Ralf Rangnick (65), der mittlerweile als Trainer die österreichische Nationalmannschaft betreut. Freund hat in Salzburg noch einen Vertrag bis Sommer 2026, der aber aufgelöst wird.

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„Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen des FC Bayern war für mich klar, dass ich diese neue Herausforderung annehmen möchte. Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert“, wurde Freund in der Bayern-Mitteilung zitiert.

Christtoph Freund bei RB Salzburg.

Christoph Freund am 26. Juni 2023 beim Trainingsstart von RB Salzburg. 

Die Bayern hatten seit der Beurlaubung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) nach einem neuen Macher gesucht. Zuletzt hatte es Gerüchte um einen anderen Manager aus dem Red-Bull-Imperium gegeben: Max Eberl (49), Geschäftsführer von RB Leipzig.

Doch daraus wird jetzt nichts. Freund übernimmt den vakanten Posten an der Säbener Straße nach Ende des aktuellen Transferfensters.

Nach der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic beim Bundesliga-Finale hatte sich ein mehrköpfiges Team um Dreesen (55), den früheren Chef Karl-Heinz Rummenigge (67), Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) und Trainer Thomas Tuchel (49) um die Personalplanungen. Bis zum Jahresende wollten die Bayern gerne einen neuen Sportvorstand oder Sportdirektor verpflichten, jetzt geht der Wechsel schneller als gedacht über die Bühne.

Freund war vor einem Jahr Thema beim FC Chelsea aus der englischen Premier League. Die „Blues“ wollten ihn unbedingt als Nachfolger für die Russin Marina Granovskaia (48), doch der Wechsel kam letztlich nicht zustande.

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In Salzburg gilt Freund als der Entdecker großer Talente. So lotste er den damals 16 Jahre alten Franzosen Dayot Upamecano (24) nach Österreich – und setzte sich dabei gegen namhafte Konkurrenz wie Manchester City und den FC Bayern durch. Jetzt kommt es für Freund zum Wiedersehen mit „Upa“– in München.

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Freund gilt auch als Entdecker von Erling Haaland (22). Doch beim Aufspüren von Talenten achtet er auf Details. Über den norwegischen Torjäger von Manchester City sagte er 2021 im Interview mit dem „Kicker“: „Der entscheidende Aspekt war für uns: Mentalität schlägt Talent, obwohl er natürlich auch viel Talent mitbrachte. Aber diese unglaubliche Mentalität war bei ihm sofort erkennbar. Dieser unbändige Wille und Hunger, wie er über das Spielfeld springt, auch wenn ihm nicht immer alles gelingt. Zum Glück konnte man das damals noch nicht sofort sehen.“

Bei Haaland lag er mit seiner Einschätzung goldrichtig, in der Zukunft wollen die Bayern von seinem Auge und seiner Erfahrung profitieren. Und über einen neuen Haaland würde sich in München wohl auch niemand beschweren, soll doch Harry Kane in diesem Transferfenster für rund 100 Millionen Euro kommen. Die Hoffnung in München lautet: Bald kommen solche Spieler viel früher und vor allem viel günstiger zum FC Bayern.