Der FC Augsburg hat sich bei der 0:2-Niederlage bei Werder Bremen vor allem über das zweite Gegentor geärgert. Besonders die Entstehung sorgte beim FCA für reichlich Frust.
„Alles sehr verwirrend“Fällt hier das dämlichste Gegentor der Bundesliga-Saison?

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Marvin Ducksch trifft am 9. Dezember 2023 für Werder Bremen zum 2:0 gegen den FC Augsburg.
von Béla Csányi (bc)
Dass dieses Spiel zu einem der großen Gesprächsthemen des Bundesliga-Samstags werden würde, hatten vor Anpfiff wohl nur die Wenigsten erwartet!
Doch neben dem Bayern-Debakel in Frankfurt (1:5) bot am Samstag (9. Dezember 2023) auch das zweite Tor beim 2:0-Sieg von Werder Bremen gegen den FC Augsburg reichlich Diskussionspotenzial.
FC Augsburg hadert mit Missverständnis-Gegentor in Bremen
Während Bremen von Geistesgegenwertigkeit profitierte und dank Nationalspieler Marvin Ducksch (29) davonzog, war der Frust bei den Gästen groß. „Fehlkommunikation nenne ich es mal“, sagte Mittelfeldspieler Niklas Dorsch (25) in seiner Analyse bei Sky über das dämliche Gegentor: „Eine unglückliche Situation, darf so nicht passieren.“
Was war passiert? Nach einem Foul tief in der Bremer Hälfte wollte Augsburg doppelt wechseln. Als Schiedsrichter Sascha Stegemann (39) abgepfiffen hatte, lotste Trainer Jess Thorup (53) Linksverteidiger Mads Pedersen (27) zur Seitenlinie, außerdem holte der Däne Linksaußen Ruben Vargas (25) für taktische Anweisungen an die Coaching-Zone.
Patrick Ittrich (44) machte sich als Vierter Offizieller ebenfalls schon für die Durchführung des Wechsels bereit, doch in diesem Moment setzte Werder das Spiel plötzlich fort.
Es kam, wie es kommen musste: Ausgerechnet über die entblößte linke Defensiv-Seite spielten die Grün-Weißen sich ungestört Richtung Strafraum, die etatmäßige Besetzung der Augsburger Außenbahn war von der eigenen Bank buchstäblich aus dem Spiel genommen. Die wohl fahrlässigste Entstehung eines Gegentreffers in der laufenden Saison.
Kein Schiri-Vorwurf nach Augsburg-Gegentor in Bremen
Erst als Mitchell Weiser (29) seine abschließende Flanke bereits auf die Stirn von Ducksch gezirkelt hatte, war Pedersen wieder auf Höhe des eigenen Strafraums angekommen, stürmte von dort direkt zum Linienrichter und brüllte dem Assistenten seinen Frust ins Gesicht.
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Nach Abpfiff hatten sich die Gemüter beim FCA immerhin wieder beruhigt. Ducksch erklärte: „Ich habe keinen Pfiff gehört, deshalb habe ich mich ein bisschen gewundert, dass der Ball läuft. Unser linker Verteidiger ist draußen, die ganze linke Seite ist offen. Ich habe noch versucht, irgendwie zu retten. War alles sehr verwirrend, auch für uns auf dem Platz.“
Auch Thorup wollte bei aller Verwirrung nicht die Schuld beim Schiri suchen. Er berichtete: „Ich hatte das Gefühl, ich habe ein Ja vom Vierten Offiziellen bekommen zum Wechseln, dann habe ich zwei Spieler zu mir geholt. Plötzlich ging das Spiel los und wir haben das zweite Gegentor bekommen. Aber ich werde keinem anderen die Schuld geben, daran müssen ich oder wir lernen und es besser machen.“