Fast zu kitschig, um wahr zu sein: Drei Jahre nach seinem Herzstillstand bei der Europameisterschaft 2021 trifft Christian Eriksen bei der EM in Deutschland fĂŒr DĂ€nemark gegen Slowenien zum 1:0.
1:1 nach Herz-MomentPoldi-Kumpel als Spielverderber bei der Eriksen-Party

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Der DĂ€ne Christian Eriksen trifft am 16. Juni 2024 bei der EM gegen Slowenien. Bei der EM vor drei Jahren war sein Herz stehengeblieben.
Aktualisiert
Vor dem ersten Gruppenspiel DÀnemarks bei der EM 2024 in Deutschland gegen Slowenien am Sonntag (16. Juni 2024) gab es im dÀnischen Lager eigentlich nur ein Thema.
Im Mittelpunkt aller Geschichten rund um Danish Dynamite stand selbstverstĂ€ndlich der KaptĂ€n der DĂ€nen: Christian Eriksen (32). Nicht verwunderlich, schlieĂlich hatte er beim Turnier vor drei Jahren fĂŒr DEN Schock-Moment der EM gesorgt.
Christian Eriksen trifft drei Jahre nach dem Herzstillstand
Bei der EM 2021 hörte das Herz des inzwischen 32 Jahre alten Eriksen im ersten Spiel gegen Finnland fĂŒr mehrere Minuten auf, zu schlagen. Es waren schockierende Szenen. Die Fans im Stadion verstummten minutenlang. AnschlieĂend erreichten die DĂ€nen dennoch das Halbfinale. âEs ging sehr negativ los, dann wurden alle optimistischer und es waren tolle Erinnerungenâ, sagte Eriksen, der mittlerweile bei Manchester United spielt.
Eriksen wollte sich bei der RĂŒckkehr auf die EM-BĂŒhne nicht von seinem vor drei Jahren erlittenen Herzstillstand verunsichern lassen. Der Superstar wirkte demĂŒtig und froh, ĂŒberhaupt wieder bei so einem groĂen Turnier FuĂball spielen zu dĂŒrfen.Â
âAls mir gesagt wurde, dass ich wieder FuĂball spielen kann, war es mein Ziel, wieder auf dieses Level zu kommen. Ich habe nicht vergessen, was passiert ist. Aber es ist auch nicht so, dass mich etwas zurĂŒckhĂ€lt. Ich freue mich einfach darauf, zu spielenâ, hatte der Mittelfeldstar der dĂ€nischen FuĂball-Nationalmannschaft einen Tag vor dem Duell mit Slowenien gesagt. âAlles, was lĂ€nger als ein Spiel dauert, wird fĂŒr mich besser sein als das letzte.â
Dass ausgerechnet Eriksen dann das 1:0 in der 17. Minute gegen Slowenien erzielte und damit 1100 Tage nach seinem Herzstillstand auf dem Platz fĂŒr einen regelrechten Jubel-Orkan statt Schock-Schweigen sorgte, ist schon fast mehr als kitschig. Selbst Eriksen hĂ€tte daran wohl nicht unbedingt vor dem Spiel gerechnet. Im 131. LĂ€nderspiel netzte der Mittelfeldspieler zum 41. Mal ein.Â
Und was war das auch noch fĂŒr ein schönes Tor! Alexander Bah fĂŒhrte einen Einwurf von der rechten Seite schnell aus und warf den Ball in den slowenischen Sechzehner. Dort verlĂ€ngerte der Wolfsburger Bundesliga-StĂŒrmer Jonas Wind sehenswert per Hacke in den Lauf des dĂ€nischen Spielmachers. Eriksen nahm den Ball einmal mit und traf mit rechts ins linke untere Eck. Besser konnte die EM fĂŒr Eriksen und die DĂ€nen nicht beginnen. Klar ist: Dieser Moment trifft mitten in jedes EM-Herz!
Auch RTL-Experte Felix Kroos zeigte sich beeindruckt: âMan hört immer wieder bei Verletzungen, dass FuĂball die Motivation ist, um wieder zurĂŒckzukommen und diese Leistung wieder ausfĂŒhren zu können. Das mit dem Herz ist eine krasse Geschichte. Da kann man froh sein, dass man es ĂŒberhaupt ĂŒberlebt. Dann drei Jahre spĂ€ter wieder bei der EM dabei zu sein â was da im Kopf vorgehen muss, das ist Wahnsinn.â
Am Ende reicht es dennoch nicht zum ersten Sieg der DĂ€nen im Turnier. Denn Sloweniens Abwehrspieler Erik Janza vom Poldi-Klub Gornik Zabrze trifft in der 77. Minute zum 1:1 fĂŒr die Slowenen mit einem abgefĂ€lschten Schuss â und versaut den DĂ€nen damit die emotionale Eriksen-Party.Â
Sein berĂŒhmter Teamkollege Lukas Podolski habe sich nach dem Treffer bei ihm gemeldet, verriet Janza. âEr hat mir gratuliertâ, sagte der 30-JĂ€hrige. âBravo, Ericâ habe Podolski unter anderem geschrieben. âEr ist ein guter Junge. Wir haben ein gutes VerhĂ€ltnisâ, erklĂ€rte der AuĂenverteidiger der Slowenen.