Der „Doppelpass“ zum Bundesliga-Auftakt mit einer gewohnt knackigen Analyse von Stefan Effenberg. Diesmal erwischt es einen Bundesliga-Star, der sonst zuletzt im Grunde nur gelobt wurde.
„Lasse ich nicht gelten“Effenberg attackiert Ex-FC-Star – passiert sonst nie
Das hat absoluten Seltenheitswert – aber in diesem Fall werden auch viele Fans von Borussia Dortmund Stefan Effenberg (57) zustimmen. In den vergangenen zwölf Monaten gab es im Grunde bei jedem BVB-Spieler Höhen und Tiefen – und immer wieder Schwankungen bei den Leistungen.
Eine Ausnahme gab es da aber: Serhou Guirassy (29). Seit seinem Wechsel aus Stuttgart zu Borussia Dortmund kann der Ex-Profi des 1. FC Köln 40 Tore in 52 Pflichtspielen vorweisen, dazu noch neun Vorlagen.
BVB-Star ausnahmsweise in der Kritik – was Effenberg bei Guirassy bemängelt
Auch das erste Dortmunder Bundesliga-Tor der neuen Saison beim 3:3 auf St. Pauli ging auf das Konto des Angreifers, ein Auftakt nach Maß! Allerdings gab es in der Schlussphase eine Szene, die zu seltener Kritik an Guirassy führte.
In der Entstehung des dritten Treffers der Hamburger sah sich Guirassy gezwungen, seine Teamkollegen in der Defensive zu unterstützen. Zu dem Zeitpunkt spielte Dortmund nach der Roten Karte von Filippo Mane (20) in Unterzahl.
Die Hausherren drängten auf den Ausgleich und belohnten sich durch einen Fernschuss von Eric Smith (28). Der Innenverteidiger ließ wenige Augenblicke vor seinem Abschluss Guirassy mit Leichtigkeit stehen.
Das rief auch die „Doppelpass“-Runde am Sonntag (24. August 2025) auf den Plan. Erst brachte Moderator Florian König (57) Guirassys Rolle beim Gegentreffer ins Spiel: „Er (Smith, Anm. d. Red.) schießt, weil er es kann – und weil Guirassy vielleicht nicht ganz so aktiv verteidigt?“.
Da schaltete sich Bundesliga-Coach Frank Schmidt (51) ein. Die Heidenheim-Ikone ging in die Analyse: „Da müssen wir auch hinter Guirassy schauen, da steht Dortmund sehr defensiv – das kenne ich auch aus unserem Spiel gestern. […] Guirassy als Erster, der muss versuchen, den Schuss zu blocken. Die Positionierung von allen ist da aber zu tief.“
Die knackigste Reaktion kam aber wie gewohnt vom „Doppelpass“-Experten Stefan Effenberg. Er ließ keine Zweifel daran, dass sich Guirassy in dieser Situation mal der (ausgesprochenen seltenen) Kritik an seiner Person stellen muss.
„Ich geh’ noch einmal zu Guirassy: Ich finde schon, dass es das Entscheidende ist. Viele sagen: ‚Ja, aber er ist Stürmer‘ – das lasse ich aber nicht gelten“, betonte der Champions-League-Sieger von 2001. „Auch ein Stürmer darf in Unterzahl defensiv mitarbeiten und einen Zweikampf gewinnen.“
Den gewann Guirassy in diesem Fall aber nicht – wenige Sekunden später klingelte es im BVB-Tor. So gab der Tabellenvierte der Vorsaison eine eigentlich komfortable 3:1-Führung bei St. Pauli doch noch aus der Hand.