Bundesliga-KommentarWichtige TV-Änderung: Ungewissheit für Fans – ein Verlierer steht schon fest

Die Meisterfeier des FC Bayern München in der Bundesliga wird auf dem Rasen des Rhein-Energie-Stadions vorbereitet.

Vorbereitungen für die Meisterfeier des FC Bayern am 27. Mai 2023 in Köln. Den Münchnern und dem Rest der Bundesliga-Konkurrenz drohen Abstriche bei der künftigen Vergabe der TV-Rechte.

Die Bundesliga greift mit der Ausschreibung ihrer TV-Rechte wieder nach der Milliarden-Marke. Ein verzweifeltes Unterfangen, meint unser Autor in seinem Kommentar. Hoffnung gibt es aber immerhin für Fans.

von Béla Csányi (bc)

Bühne frei für die Milliardenspiele der Fußball-Bundesliga! Um die ganz großen Gelder geht es bei der DFL nicht auf dem Rasen, sondern hinter den Kulissen. Die TV-Einnahmen sind für alle 18 Klubs der entscheidende finanzielle Faktor und die wichtigste Existenzgrundlage.

Entsprechend bedeutend wird der Frühling, wenn die DFL mit TV-Sendern und Streaming-Anbietern über die Rechte der Bundesliga-Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 verhandelt. Viele Szenarien lassen für Fans zwischen guten Nachrichten und Horror-Meldungen alles offen. Nur den Klubs sollte jetzt schon klar sein: Sie sind die großen Verlierer.

Bundesliga-Rechte: TV-Ausschreibung lässt zunächst noch vieles offen

Wer mit dem Blick ins Ausland schweift, der kann schon erahnen: Die 1,1 Milliarden Euro, die die Bundesliga von den TV-Partnern pro Saison einstreicht, werden ab 2025 nicht mehr fließen. Egal ob Spanien, Italien oder Frankreich: Die gesamte Konkurrenz zur übermächtigen englischen Premier League musste zuletzt empfindliche Abstriche hinnehmen.

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Die Bundesliga mit der für gewöhnlich gewaltigen Lücke zwischen Abo-Meister Bayern München und dem Rest vom Fest hat da wenig Argumente für die Rolle als positives Gegenbeispiel. Der leichte Rückgang bei der letzten Vergabe 2020 war da ein erster klarer Fingerzeig.

Aufsteiger profitieren, zwei große Verlierer

Die TV-Geld-Tabelle der Bundesliga-Saison 2023/24

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Regelmäßige Preis-Anpassungen nach oben – besonders eklatant beim Streaming-Dienst DAZN – machten seitdem deutlich: Die TV-Anbieter sind längst am Limit. Aus einem früheren Wettrüsten um die Bundesliga, das erst den Sprung über die Milliarden-Marke ermöglichte, ist ein Schneckenrennen geworden.

Wenn nicht die schon lange als Heilsbringer erhofften internationalen Player wie YouTube, Amazon oder Apple aus dem Nichts einsteigen und den Markt mit Geld fluten, wackelt der zehnstellige Erlös pro Saison. Für die Vereine, die dem englischen Traum von Geld wie Heu gleichermaßen verzweifelt wie gierig hinterherhecheln (Stichwort Investoren-Deal), wäre das eine herbe Niederlage. 

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Deutlich offener dagegen die Aussichten für Fans: Mit etwas Glück reicht dank einer wichtigen Änderung durch das Bundeskartellamt ab 2025 wieder ein Abo, um alles sehen zu können. Positiv schon jetzt, dass neue Anstoßzeiten oder eine weitere Zerstückelung der Spieltage kein Teil des künftigen TV-Plans ist.

Im Gegenzug sind bei vier angebotenen Live-Paketen aber auch bis zu vier Sender möglich. Freitagspiel und fünf Partien am Samstagnachmittag bei DAZN, Samstags-Konferenz bei Sky, Samstagabend-Topspiel bei RTL+, Sonntagsspiele bei MagentaSport: Weil auch ein solches Schauder-Szenario durchaus denkbar wäre, könnten am Ende nicht nur die Vereine verlieren, sondern mal wieder auch deren Fans.