Was ist nur mit der Bundesliga los?Kommentar: So kann es nicht weitergehen

Dortmunds Jude Bellingham zuckt mit den Schultern.

Jude Bellingham schied mit Borussia Dortmund im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Chelsea aus. Hier zuckt er am 7. März 2023 bei Duell mit den Blues mit den Schultern.

Fünf Bundesligisten schieden in den Europapokal-Achtelfinals aus. Das kann nicht der Anspruch des deutschen Oberhauses sein, sagt unser Autor. Ein Kommentar.

von Tobias Schrader (tsc)

Acht Europapokal-Teilnehmer hatte die Bundesliga in der laufenden Saison, nur noch zwei – der FC Bayern in der Champions League und Bayer Leverkusen in der Europa League – sind nach den Achtelfinals in Champions-, Europa- und Conference League übrig. Für eine Liga mit dem Anspruch des deutschen Oberhauses eindeutig zu wenig!

Zum Vergleich: Aus England sind in allen drei Wettbewerben noch vier Teams vertreten, aus Italien gar sechs. Und – mit Verlaub – selbst die schwächeren Ligen aus Portugal, Belgien und den Niederlanden sind ebenfalls noch mit zwei Mannschaften vertreten.

Bundesligisten sind verdient ausgeschieden

Noch vor den Achtelfinals waren die Lobeshymnen groß, standen doch sieben deutsche Teams in den K.o.-Phasen. Lediglich der 1. FC Köln hatte seine Gruppe in der Conference League nicht überstanden.

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Nach der Runde der besten 16 in den drei Wettbewerben sind aber keine sieben deutschen Mannschaften mehr dabei, sondern nur noch zwei.

Ja, da sind auf der einen Seite die äußerst strittigen Entscheidungen wie beispielsweise der (wiederholte) Elfmeter des FC Chelsea gegen Borussia Dortmund oder das gepfiffene Nicht-Handspiel von Leipzigs Benjamin Henrichs gegen Manchester City.

Aber: Borussia Dortmund (gegen Chelsea), Eintracht Frankfurt (gegen die SSC Neapel), Leipzig (gegen Manchester City), der SC Freiburg (gegen Juventus Turin) und Union Berlin (gegen Royale Union Saint-Gillois) waren ihren Gegnern nach 180 Minuten verdient unterlegen.

Bundesliga in der Bilanz unter ihren Möglichkeiten

Mit am besten verkauft hat sich noch der SC Freiburg gegen Juve, verlor nach großer kämpferischer Leistung aber insgesamt mit 0:3. So richtig enttäuscht haben allerdings der BVB und Union Berlin.

FC Bayern, Real Madrid & Co.

Die Viertelfinalisten der Champions-League-Saison 2022/23

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Die Schwarz-Gelben hatten das Hinspiel gegen ein formschwaches Chelsea bereits mit etwas Glück 1:0 gewonnen, kamen inklusive dieses Erfolgs mit zehn Siegen in Folge nach London. Die Blues holten aus den vorherigen zwölf Spielen nur einen Sieg. Bei Dortmunds 0:2-Niederlage im Rückspiel (inklusive der Elfer-Diskussion) enttäuschte der BVB aber auf ganzer Linie.

Und von Union Berlin war in der Europa League mehr zu erwarten, auch wenn die Eisernen noch ganz frisch im europäischen Geschäft dabei sind. In der Zwischenrunde gelang noch der grandiose Sieg gegen Ajax Amsterdam, im Achtelfinale war dann gegen Zwergen-Klub Saint-Gilloise Schluss (Gesamt: 3:6). Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Natürlich kann man nicht erwarten, dass sieben von sieben deutschen Teams das Achtelfinale überstehen, aufgrund der vorherigen Konstellationen hätten es aber fünf Teams durchaus in die Viertelfinals schaffen können.

Dass der Einstieg von Investoren nicht das Allheilmittel sein kann, zeigt Paris Saint-Germain mit dem fast schon jährlichen Aus im Champions-League-Achtelfinale. Dort steht dagegen mit deutlich weniger Geld Benfica Lissabon. Der Anspruch der Bundesliga sollte trotz der geringeren finanziellen Mittel daher ein anderer sein, als nur zwei Viertelfinalisten in drei Wettbewerben zu stellen.