Verträge laufen ausAuslands-Gerüchte um Hummels und Reus: der Stand beim BVB-Duo

Mats Hummels (r.) und Mats Hummels beim BVB-Heimspiel gegen Hertha BSC im Gespräch.

Mats Hummels (r.) und Mats Hummels am 19. Februar 2023 beim BVB-Heimspiel gegen Hertha BSC. Seit Jahren stehen beide gemeinsam für Borussia Dortmund auf dem Rasen. Auch über die Saison hinaus?

Bleiben Marco Reus und Mats Hummels dem BVB erhalten? Die Verträge der beiden Routiniers bei Borussia Dortmund laufen aus. An einer schnellen Lösung ist allen Beteiligten gelegen, doch dafür braucht es Kompromisse.

von Béla Csányi (bc)

Kann Borussia Dortmund sich im Titel-Rennen der Bundesliga nur noch selbst aufhalten? Die schwarz-gelbe Walze macht im Jahr 2023 bislang alles platt, am Samstag (25. Februar) gewann der BVB auch sein neuntes Pflichtspiel seit dem Re-Start. Mit jedem Sieg hat Dortmund die vorigen Probleme Stück für Stück abgestreift.

Die Zweifel an der Spielweise unter Trainer Edin Terzic (40)? Die Sturm-Probleme um Transfer-Flop Anthony Modeste (34)? Die Ungewissheit bei Youngster Youssoufa Moukoko (18)? Alles vergessen. Doch je näher das Saisonfinale rückt, desto dringender drängt eine Frage wieder in den Fokus: Was wird aus den Routiniers Marco Reus (33) und Mats Hummels (34)?

Verlängert Marco Reus zu neuen Konditionen beim BVB?

Der Kapitän und sein Vertreter haben nur noch exakt 122 Tage Vertrag beim BVB. Ob und zu welchen Konditionen sie verlängern, ist vollkommen unklar. Nur eines zeichnet sich schon jetzt ab: Wollen die beiden Altmeister weiter in Schwarz-Gelb spielen, müssen sie vor allem finanziell mit erheblichen Einbußen ihren Teil zur Einigung beitragen.

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Wie „Bild“ am Montagabend (27. Februar 2023) berichtete, laufen zumindest bei Reus die Verhandlungen über einen neuen Einjahresvertrag. Bei seinen jüngsten Aussagen hatte er einen Verbleib immer offen gelassen, angeblich baggert Ronaldo-Klub al-Nassr aus Saudi-Arabien am Nationalspieler. Der will dem Vernehmen nach schon vor Saisonende Klarheit über seine Zukunft schaffen.

Finanziell wäre die Wüste deutlich lukrativer – schließlich plant Sportdirektor Sebastian Kehl (43) angeblich mit einer Halbierung des Reus-Gehalts von aktuell rund zwölf Millionen Euro! Über erfolgsabhängige Prämien müsste sich Reus dann mit sportlichen Höchstleistungen im Laufe der Saison in gewohnte Gehalts-Regionen ballern. Für den verletzungsanfälligen Offensiv-Star eine riskante Mission.

Auch BVB-Vertrag von Mats Hummels läuft im Sommer aus

Offen bleibt auch das weitere Vorgehen bei Weltmeister Mats Hummels. Der bei der BVB-Rückkehr 2019 unterschriebene Vierjahresvertrag neigt sich dem Ende, das beim Wechsel für 30 Millionen Euro Ablöse vereinbarte Grundgehalt wird Kehl auch ihm nicht noch einmal bieten. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Stattdessen wäre auch bei Hummels das Reus-Modell denkbar. Zumal er im Abwehr-Dreikampf zuletzt häufiger das Nachsehen gegenüber Niklas Süle (27) und Nico Schlotterbeck (23) hatte! Wie Reus hat Hummels zudem schon eine Alternative in der Hinterhand: Ihn soll laut Sport1 die MLS (USA) reizen. Gegenüber der „WAZ“ bezeichnete BVB-Boss Aki Watzke (63) die Verhandlungen mit beiden Stars daher als „völlig offen“.

Von den jüngsten sechs Bundesliga-Spielen erlebte Hummels nur eines in der Startelf, saß auch in der Champions League gegen den FC Chelsea 90 Minuten draußen. Als Führungsspieler und erfahrene Alternative wäre er zu entsprechenden Konditionen zwar auch weiterhin eine Säule in Dortmund – dafür muss allerdings auch bei ihm das BVB-Angebot stimmen.

Wie die „Tendenz“, die Kehl am Samstag (25. Februar) im ZDF-„Sportstudio“ auf Nachfrage zum Dortmunder Scheideweg durchblicken ließ, aktuell aussieht, ist daher schwer abzusehen. Verhandlungsbereit zeigen sich beide, im Poker um eine Einigung kommt es vor allem aufs Zahlenwerk an.

Klar ist nur: Wenn der BVB mit aller Ruhe in die entscheidenden Spiele auf dem Weg zur ersten Meisterschaft seit 2012 gehen will, sollten die dringenden Personal-Fragen schnellstmöglich beantwortet werden. Unruhe oder Nebenschauplätze könnten Borussia im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FC Bayern schließlich die entscheidenden Punkte kosten. (bc)