„Ganz unten“Nach BVB-Flucht: Moukoko packt erstmals über Absturz aus

Youssoufa Moukoko bei seinem vorerst letzten Spiel für Borussia Dortmund.

Youssoufa Moukoko spricht über sein schweres vergangenes Jahr.

Nach seinem BVB-Aus spricht Youssoufa Moukoko erstmals offen über Rückschläge, Selbstzweifel und neue Motivation. In Kopenhagen will er neu anfangen.

von Hannah Schlösser  (han)

Für Youssoufa Moukoko (20) ist das Kapitel Borussia Dortmund nach acht Jahren endgültig beendet. Der Stürmer wechselt für rund fünf Millionen Euro fest zum FC Kopenhagen, nachdem er zuletzt bereits an Nizza ausgeliehen war. Nun spricht das einstige Ausnahmetalent offen über seine schwierige Zeit – und seinen Neustart in Dänemark.

Beim Testspiel gegen Fredericia kam Moukoko erstmals für seinen neuen Klub zum Einsatz und äußerte sich anschließend im dänischen Fernsehen öffentlich zu seinem Wechsel.

Moukoko: „Habe gespürt, wie es sich anfühlt, ganz unten zu sein“

Der Start seiner Karriere verlief rasant: Mit nur 16 Jahren und einem Tag debütierte er als jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte, wurde jüngster Torschütze sowie jüngster deutscher WM- und Champions-League-Spieler.

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Doch trotz der frühen Erfolge gelang ihm nie der dauerhafte Durchbruch. Meist war er Joker, und auch während seiner Leihe zum französischen Erstligisten konnte er kaum überzeugen.

Offen spricht Moukoko beim TV-Sender „TV2“ über diese schwierige Phase: „Es gab viele kritische Geschichten über mich. In Nizza schrieb man, ich sei außer Form. Aber ich habe härter trainiert als je zuvor. Ich trainierte dreimal täglich allein und entdeckte eine neue Motivation in mir.“

Kopenhagen sieht er nun als eine Art Neuanfang: „In den Gesprächen gab mir der Trainer ein Gefühl der Sicherheit. Es war genau das, was ich nach den schwierigen Zeiten brauchte.“

Moukoko zeigt sich reflektiert: „Ich habe gespürt, wie es ist, ganz oben zu sein. Genauso habe ich gespürt, wie es sich anfühlt, ganz unten zu sein.“

 Er blickt zurück auf die vergangenen Monate: „Es war wirklich hart. Es gab Nächte, in denen ich nur gegrübelt habe, da muss ich ehrlich sein. Aber es hat mich gelehrt, bescheiden zu sein, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und nicht arrogant zu sein. Ich glaube, es hatte einen Sinn, dass ich das erlebt habe.“

Mit den Erwartungen von außen geht er inzwischen gelassener um: „Es ist mir egal, was die Leute über mich sagen oder schreiben. Was immer es ist, ich lache einfach darüber. Ich vertraue mir und meinem Körper. Ich spüre, dass ich große Lust habe, wieder zu spielen.“

Moukoko ist überzeugt: „Wenn ich meinen Rhythmus wiedergefunden habe, wird es richtig, richtig Spaß machen.“ Die nächste Chance zur Bewährung kommt schon bald: Am Samstag (12. Juli 2025) trifft der FC Kopenhagen in einem Testspiel auf Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV.