Beim 1. FC Köln konnte er sich in jüngeren Jahren nicht durchsetzen, jetzt droht nach einem Rückschlag schon mit 30 das Karriereende.
Schwer verletztEx-FC-Profi vor Karriere-Aus mit 30
25,7 Jahre beträgt der aktuelle Altersdurchschnitt unter den gut 500 Bundesliga-Profis, unter ihnen sind aber auch zahlreiche Akteure, die weit nach dem 30. Geburtstag zu Leistungsträgern und Unterschiedsspielern gehören.
Beim 1. FC Köln erwarb sich Neuzugang und Routinier Marius Bülter (32) diesen Ruf schon bei seinen ersten Saison-Auftritten. Zuvor hatte Mark Uth (34) ihn trotz anderer teurer Verpflichtungen als Königstransfer von Sportdirektor Thomas Kessler (39) bezeichnet.
„Habe mir direkt gedacht, dass etwas kaputt sein muss“
Und während Uth seine Laufbahn nach anhaltenden Verletzungen immerhin erst im Alter von 33 Jahren beendet hatte, droht einem anderen ehemaligen Kölner dieses Schicksal nun schon deutlich früher.
Seit Sommer 2024 war die Vereinssuche für den Franzosen Vincent Koziello (29) schon beschwerlich genug, bislang reichte es nur für ein Kurzzeit-Abenteuer in Nepal. Jetzt macht eine schwere Verletzung die Aussichten noch deutlich trüber.
Koziello verbrachte den Sommer im französischen Vereinslosen-Camp, wollte sich gemeinsam mit anderen arbeitssuchenden Fußballern bei möglichen neuen Vereinen empfehlen. Doch bei einem Testspiel vertrat er sich im Rasen, riss sich die Achillessehne und fällt lange aus.
Der technisch starke Mittelfeldspieler wurde von Betreuern vom Platz getragen, konnte nicht mehr auftreten. Er muss sich jetzt erst mal in der Reha zurückkämpfen, allerdings nicht unter derart professionellen Bedingungen, wie er sie bei einem Profi-Klub vorfinden würde.

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Vincent Koziello konnte sich trotz vielversprechender Anlagen nicht beim 1. FC Köln durchsetzen.
„Ich habe mir direkt gedacht, dass etwas kaputt sein muss“, sagte Florentin Pogba (35), der gemeinsam mit Koziello im Vereinslosen-Camp geackert hatte und den Vorfall aus nächster Nähe erlebte.
Koziello verriet „L'Équipe“, dass er sich nicht unterkriegen lassen will: „Ich möchte nicht, dass eine Verletzung über das Schicksal meiner Karriere entscheidet. Das entscheide ich selbst. Außerdem bin ich nach wie vor ehrgeizig. Ich habe weiterhin Vertrauen in meine Fähigkeiten, solange ich wieder auf die Beine komme und körperlich fit bin.“
Im Ligabetrieb beläuft sich die Ausfallzeit bei einer gerissenen Achillessehne oft auf mindestens ein halbes Jahr. Als vereinsloser Spieler könnte Koziello ohne die Rundum-Betreuung wohl noch länger an den Folgen zu knabbern haben. Ans Aufgeben denkt er trotzdem nicht.
Das Leichtgewicht hatte beim FC nach seinem Winter-Wechsel für 3 Millionen Euro im Januar 2018 in 27 Spielen auf dem Rasen gestanden, die Erwartungen aber nicht konstant erfüllen können. Er muss sich trotz allem Kampfeswillen nun auch mit dem Gedanken befassen, dass er sich zwar noch einmal zurückkämpft, letztlich aber kein Verein Interesse zeigt.
Koziello dürfte schließlich erst wieder Richtung Transferfenster im Sommer 2026 ein Thema bei den Klubs werden, hätte dann als 30-Jähriger fast zwei Jahre ohne wirkliche Wettkampfpraxis hinter sich. Ob sich dann noch einmal eine Gelegenheit auftut, ist entsprechend fraglich.