Der erste Funkel-Arbeitstag am Geißbockheim! Das Trainer-Urgestein lernte die Spieler des 1. FC Köln erstmals genauer kennen.
„Messias is do!“So lief der erste Funkel-Arbeitstag – zwei Probleme muss er ganz schnell lösen
Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker in Krefeld, um 8 Uhr erreichte Friedhelm Funkel (71) dann das Geißbockheim. Eigentlich wollte er schon früher da sein, doch die Verkehrssituation ließ dies nicht zu.
Trotzdem startete das Trainer-Urgestein früh in seinen ersten Arbeitstag beim 1. FC Köln. Die Mission ist klar: Aufstieg. „Entweder in zwei oder in vier Spielen“, sagte Funkel, „aber ich bin sicher, dass wir es schaffen.“ Am liebsten natürlich ohne den Umweg Relegation.
Spieler verunsichert und keine Einheit auf dem Platz
Viel Zeit bleibt ihm nicht, schon am Freitag (9. Mai, 18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) muss er mit der zuletzt verunsicherten Truppe beim 1. FC Nürnberg antreten.
Diese Verunsicherung muss er schnell aus den Köpfen bekommen. Nachdem seine Co-Trainer gegen 9.30 Uhr auf dem Spielfeld im Franz-Kremer-Stadion alles aufgebaut hatten, ging es um 10 Uhr zurück ins Geißbockheim. Dort fand eine Besprechung mit Funkel statt.
Funkel sagte zuvor: „Es geht ab jetzt darum, in den verbleibenden zwei Spielen alles zu mobilisieren, den Glauben an die eigene Stärke wiederzufinden und den Aufstieg gemeinsam zu schaffen.“ Dann ging es auf den Platz. Vor dem Geißbockheim hatten sich zahlreiche Fans versammelt. Als Funkel durch die Menge ging, musste er Selfies machen und Umarmungen entgegennehmen.
Im Stadion waren dann gut 500 FC-Anhängerinnen und -Anhänger dabei. Als Funkel auf den Rasen ging, gab es Anfeuerungsrufe („Wir packen das“) und Applaus. Ein Fan hatte ein Plakat gemalt: „Messias is do! Friedhelm mach et – Aufstieg!“ Ob Funkel auch diesmal magische Hände hat und heilende Worte findet?

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Ein Fan am Dienstag (6. Mai 2025) beim ersten Training von Friedhelm Funkel mit einem kleinen Plakat mit der Aufschrift: Messias is do! Friedhelm, mach et
Neben dem fehlenden Selbstvertrauen muss er ein weiteres Problem schnell lösen: Die Spieler müssen eine Einheit werden. Aktuell sieht es nicht danach aus, auch beim Training pampten sich einige FC-Profis an, andere zogen sich zu Zweiergesprächen zurück. Schlechte Körpersprache und Abwinken bei Fehlern hilft in dieser Situation keinem, die Jungs müssen zusammenstehen.
Funkel führte auf dem Platz hauptsächlich Einzelgespräche mit Führungsspielern wie Kapitän Timo Hübers, Eric Martel oder Leart Pacarada. Viele Übungen verfolgte er in kurzer Hose, mit verschränkten Armen. Sein Co-Trainer Matthias Lust leitete die meisten Trainingsphasen über das Geschehen.
Am Ende sollten die Spieler beim acht gegen acht ins Toreschießen kommen – einige Aktionen gelangen. Es gab Szenenapplaus für Linton Maina nach einem gelungenen Abschluss oder für Jacob Christensen nach einem Schlenzer in den Winkel. Ein Fan mopperte aber auch nach der Einheit: „Viele gute Spielzüge hab’ ich nicht gesehen. Jeder zweite Ball war weg!“
Funkel fand zum Abschluss noch ein paar Worte im Mannschaftskreis, danach gab es Beifall. Torhüter Marvin Schwäbe sagte nach der ersten Funkel-Einheit: „Man spürt einfach, wenn er den Raum betritt, dass er viel Erfahrung hat, da hört jeder zu. Das ist ein gutes Gefühl. Was er der Mannschaft geben kann, hat er schon am Morgen gezeigt.“
Zum ersten Training sagte Schwäbe: „Das ging natürlich jetzt alles schnell, es ging auch nicht darum, schon irgendwelche Inhalte reinzubringen, sondern das Training fokussiert durchzuziehen.“