„Eine Menge Holz“FC-Härtefälle: Wer bleibt zu Hause?

Für den 1. FC Köln wird es ernst. Vor dem Spiel in Regensburg muss Trainer Lukas Kwasniok gleich mehrere Spieler aussortieren.

von Antje Rehse  (are)

Pflichtspiel-Auftakt für den 1. FC Köln – auf den neuen Trainer Lukas Kwasniok warten direkt zum Start einige harte Entscheidungen.

Der FC muss seinen Kader verschlanken – sowohl langfristig als auch kurzfristig für das DFB-Pokalspiel bei Jahn Regensburg am Sonntag (17. August, 15.30 Uhr).

Auftakt in Regensburg: Kwasniok muss aussortieren

Sargis Adamyan und Florian Dietz wurden längst aus dem Profikader gestrichen. Doch weitere Profis müssen um ihren Platz bangen. „Wir sind dann immer noch 25 Feldspieler aktuell. Das ist schon eine ganze Menge Holz“, sagte Kwasniok auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag.

20 Spieler darf er in Regensburg auf den Spielberichtsbogen schreiben. Wer es nicht in den Kader schafft, muss sich Gedanken über seine Perspektiven beim FC machen. „Wir werden uns nach der Dom-Andacht zusammensetzen und das dann vertiefen“, kündigte Kwasniok am Freitag ein Gespräch mit Sportdirektor Thomas Kessler an. „Morgen wird es ja bereits Entscheidungen geben, bei dem einen oder anderen, dass er eben nicht im Kader ist, sodass Tendenzen dann schon auch erkennbar sein werden.“

Dass Imad Rondic in seinen Planungen keine große Rolle mehr spielt, hatte der FC-Coach bereits rund um das Testspiel gegen Atalanta Bergamo deutlich gemacht. Jacob Christensen darf sich ebenfalls einen neuen Verein suchen. Auch Youngster Neo Telle ist außen vor, ihn würde der FC gerne noch verleihen. 

Doch für wen wird es noch knapp in Hinsicht auf die erste Pokalrunde und die mittelfristige Kaderplanung? Die beiden neuen Innenverteidiger Cenk Özkacar und Rav van den Berg sollen die Reise nach Regensburg mitmachen, wie Kwasniok ankündigte. Julian Pauli, bei dem der FC ebenfalls über eine Leihe nachdenkt, ist nach seiner Sprunggelenksverletzung gerade erst zurück im Training und wird, auch angesichts des Überangebots an Innenverteidigern, wohl in Köln bleiben. Auch Luca Kilian ist nach seinem zweiten überstandenen Kreuzbandriss noch keine Option.

Und dann? Stehen einige Härtefälle an. Jusuf Gazibegovic schien in der Vorbereitung als rechter Schienenspieler hinten dran. Ihn könnte es genauso treffen wie Dominique Heintz, der durch Özkacar in der Innenverteidigung neue Konkurrenz bekommen hat. Auch Leart Pacarada scheint, anders als in der Vorsaison, nicht mehr gesetzt. Ex-FC-Trainer Gerhard Struber hat Interesse angemeldet, den Kosovaren zu seinem neuen Klub Bristol City in der zweiten englischen Liga zu lotsen. Konkretisiert hat sich das bis dato allerdings nicht.

Ein weiterer Wackelkandidat, wenn man nach den Eindrücken der Vorbereitung geht: Denis Huseinbasic, der im Mittelfeld nach derzeitigem Stand mit nicht allzu vielen Einsatzzeiten rechnen darf. Auch Ex-Kapitän Florian Kainz scheint hinten dran zu sein, könnte aber wegen seiner Rolle als erfahrener Führungsspieler als Kader-Mitglied gefragt sein.

Klar ist: Beim großen Umbruch mit bereits zehn Neuzugängen in diesem Sommer (plus Youngster Said El Mala, der nach seiner Leihe ebenfalls erst im Sommer zum Team gestoßen ist) gibt es nicht nur Gewinner. „Jetzt ist die Konstellation so und dann gilt es offen und ehrlich die Perspektiven den Spielern mit auf den Weg zu geben und über eventuelle Leihen oder Vertragsauflösungen zu kommunizieren“, so Kwasniok: „Dann muss man schauen, inwieweit eine Lösung möglich ist oder ob der Spieler XY, der vielleicht nicht im Kader ist, sich dann einfach auch reinbeißt. Denn Fakt ist natürlich auch, nur mit 18 Spielern reicht es nicht. Aber 25 ist ein Tick zu viel.“