„Das ist viel wichtiger“Funkel-Diskussion beim FC: Vertrauter genervt von Trainer-Debatte

Die Zukunft von Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln ist weiter offen. Bleibt der Coach oder suchen die FC-Verantwortlichen einen anderen Trainer für die Bundesliga? Das Alter soll dabei kein Faktor sein.

von Jürgen Kemper  (kem)

Er ist noch lange nicht satt und brennt weiter für den Fußball. Friedhelm Funkel (71) hat nach seiner erfolgreichen Mission Aufstieg mit dem 1. FC Köln Blut geleckt und will auf jeden Fall weitermachen.

„Ich will nicht als Trainer aufhören“, bekräftigte er bei der Veranstaltung „E Levve lang – der Talk zum FC“ von EXPRESS und Kölner Stadt-Anzeiger: „Ich habe mir als Ziel gesetzt, mit 75 Jahren aufzuhören.“

Funkel auf Rekordjagd beim FC? Trainer sieht sich weiter topfit

Dann würde sich Funkel den nächsten Rekord krallen. Der Rekordaufsteiger (sieben) und Mann mit den meisten Einsätzen (1346 als Spieler und Trainer) wäre dann auch der älteste Trainer, der jemals eine Bundesliga-Mannschaft trainiert hat.

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Mit einem Alter von 74 Jahren und 184 Tagen am letzten Spieltag der Saison 1977/78 (29. April 1978) ist Fred Schulz bis heute der älteste Trainer.

„Nein, das war jetzt nicht ganz ernst gemeint. Da kann man sich kein Ziel setzten. Ich würde aber gerne weitermachen, das hat einfach damit zu tun, wie man sich fühlt. Ist man gesund? Macht der Kopf noch mit? Kommst du mit jungen Spielern klar? Das sind die Voraussetzungen, warum sollte man dann aufhören?“, sagt Funkel klar.

Noch liegt er im Rennen, seine Chancen sind nach der Ernennung von Thomas Kessler (39) zum Sportdirektor nicht kleiner geworden. Am Freitag (23. Mai 2025) oder spätestens Samstag wollen sich beide zusammensetzen und über ein mögliches Engagement sprechen.

Ein Aspekt sollte in der Entscheidungsfindung ohnehin keine Rolle spielen: das Alter. „Es geht nicht um das Alter, es geht um die Qualität. Mich nervt diese Altersfrage. Der Friedhelm ist so klar und hat das nachdrücklich bewiesen. Da war Druck auf dem Kessel beim 1. FC Köln. Und das erste Gespräch war wie frische Luft in der Kabine. Bei den Spielern ist tiefe Zuneigung und Respekt, das ist viel wichtiger als das Alter“, sagt Freund und Bundesliga-Urgestein Michael Reschke (67).

Neben Funkel sind allerdings auch noch andere Trainer in der Verlosung. Neben Lukas Kwasniok, Bo Svensson, Christian Titz und Urs Fischer schaut man beim FC auch ganz genau auf den Ausgang der Relegation. Denn mit Horst Steffen steht bei Elversberg ein ganz interessanter Trainer an der Seitenlinie, der diese Saison mit mutigem Offensivfußball für viel Begeisterung gesorgt hat.

Sollte der Dorfklub den Aufstieg verpassen, könnte der FC mit der Bundesliga locken. Mit Borussia Mönchengladbach hat sich ein Konkurrent aus dem Rennen verabschiedet, die Fohlen halten auch kommende Saison an Gerardo Seoane fest.