Der 1. FC Köln hat das erste Pflichtspiel auch mit reichlich Glück gewonnen. Doch das Last-Second-2:1 im Pokal in Regensburg kann richtig wertvoll werden. Ein Kommentar.
Gute BasisFC-Zittersieg kann richtig wertvoll werden
Puuh – Hauptsache gewonnen! Lukas Kwasniok war in den Katakomben des Regensburger Stadions alles andere als euphorisch. Er wirkte eher etwas blass und ausgelaugt.
Die Kölner Fans sangen draußen auf der Tribüne noch Karnevalslieder, die Spieler klatschten sich in der Kabine ab. Das 2:1 in der 1. Pokalrunde beim Drittligisten kann unter der Kategorie „Mund abputzen und weiter“ abgelegt werden.
Kommentar zum Pokal-Weiterkommen des 1. FC Köln
Die Kölner, nach glänzender Vorbereitung noch ein Ticken mehr Favorit, hatten sich über 90 Minuten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zwar gab es viel Kontrolle und Ballbesitz, doch eben auch fahrige Handlungen in der Defensive und kaum gefährliche Torchancen.
Dennoch kann die Art und Weise, wie der verdiente Sieg eingetütet wurde, noch ganz wichtig für die neue FC-Mannschaft sein. Zum einen war da diese Ruhe und Geduld, die mehr oder weniger alle Spieler auf dem Platz ausstrahlten. Auch nach dem Rückstand kam wenig Hektik auf.
Trainer Kwasniok hatte seine Spieler also gut auf einen möglichen Abnutzungskampf eingestellt. Im Pokal kann es auch bei einem Drittligisten eklig werden.
Und dann war da der Glaube und unbändige Wille, dieses Spiel noch zu drehen. Auch klare Handschrift des Trainers! Nach dem Ausgleich rannte Torschütze Eric Martel Richtung Mittelpunkt, trieb seine Mitspieler zur Eile an. Deutliches Zeichen: Da geht noch mehr. Und es ging noch mehr!
Diese emotionale Schlussphase dürfte die komplette Mannschaft weiter zusammenschweißen und beflügeln. Klasse waren auch die Wechsel von Kwasniok. Mit Thielmann, Lund, El Mala, Ache und Kainz kamen die nötigen neuen Impulse noch rechtzeitig. Ache legte beide FC-Treffer auf. Sportdirektor Thomas Kessler hat den Kader auch in der Tiefe auf ein höheres Niveau geschraubt.
Ein weiterer Aspekt: Nachdem sich die Kölner über weite Strecken schwergetan hatten, ist ein Höhenflug ausgeschlossen. Jeder weiß: In den nächsten Wochen muss eine rasante Entwicklung her, wenn man in der Bundesliga bestehen will. Fakt ist: Mit dem Sieg in Regensburg ist die Basis dafür geschaffen.