Unter dem neuen FC-Trainer Lukas Kwasniok zählen alte Verdienste nichts – jeder muss sich neu beweisen. Das bekommt auch Denis Huseinbasic zu spüren.
„Für ihn extrem bitter“FC-Plan geht auf: Bei Profi macht es Klick
02.09.2025, 09:04
Alte Zöpfe abgeschnitten, neue Hierarchien geformt – Lukas Kwasniok (44) räumt als neuer Trainer beim 1. FC Köln ordentlich auf. Dabei nimmt er keine Rücksicht auf Namen, in der Vergangenheit gezeigte Leistungen oder Standing in der Aufstiegsmannschaft der Vorsaison.
Es geht dem Coach nur um Leistung – so wurden Leart Pacarada, Imad Rondic und Jakob Christensen komplett aussortiert und Youngster Julian Pauli nach Dresden verliehen, um irgendwann besser zurückzukehren.
1. FC Köln: Huseinbasic kämpft sich zurück
Dominique Heintz hat in der vergangenen Zweitliga-Saison überzeugt und spielt nun gar keine Rolle mehr. Dass er sich nicht hängen lässt, kann irgendwann Erfolg bringen. So wie bei Denis Huseinbasic.
Der 24-jährige Mittelfeldspieler zeigt, dass man Kwasniok durchaus umstimmen kann. Zu Beginn der Aufstiegssaison zählte der Bosnier zu den Protagonisten beim furiosen Offensivspiel des FC. Er war Antreiber, Spieleröffner und Mittelfeldmotor. Doch im Verlauf der Saison wurde er auf dem Platz immer blasser.
Auch unter Kwasniok konnte sich Huseinbasic nicht entfalten in der Vorbereitung. Beim FC sieht man dennoch das große Potenzial des Profis, der noch bis 2027 einen Vertrag in Köln besitzt.
Eine Anfrage des SC Braga (Portugal), der sich um Huseinbasic bemühte, wurde also ignoriert. Die Frage war nur, ob es bei ihm noch Klick macht und er hart an sich arbeitet?
Es deutet vieles auf ein „Ja“ hin, denn beim 4:1 über den SC Freiburg stand Huseinbasic am Sonntag (31. August 2025) plötzlich in der Startformation – und insgesamt 58 Minuten auf dem Feld. Zuvor war er nicht für den Pokal-Kader in Regensburg nominiert worden und rutschte nur in den Mainz-Kader, weil Linton Maina kurzfristig ausgefallen war.
FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) sprach nach dem Freiburg-Sieg über Huseinbasic und seine Probleme: „Denis hat in der Vorbereitung schon viel durchgemacht, ist schlecht reingekommen, das wusste er auch selbst. In den Testspielen hat er sich sehr schwergetan.“
Kessler betonte aber auch, dass die Tür nie zu war. „Wir haben ja schon die ganze Zeit betont: Der Trainer braucht jeden Spieler im Kader. Jeder hat die Möglichkeit, sich über Trainingsleistungen wieder in den Kader und in die Startelf zu arbeiten.“
Dann bestätigte Kessler, dass Huseinbasic sich mächtig gestreckt hat, um wieder eine Rolle spielen zu können: „Denis hat sich das nicht nur in den letzten ein, zwei Tagen, sondern über einen längeren Zeitraum richtig verdient. Nachdem er gegen Regensburg nicht im Kader gestanden hatte, was für ihn sicherlich extrem bitter war, hat er die richtigen Schlüsse daraus gezogen und seit dem Spielersatz-Training gut trainiert. Der Trainer honoriert das.“
Logische Konsequenz aus dem Vorgehen des Trainers: Jeder einzelne Spieler muss hart an sich arbeiten, um Spielzeit zu bekommen, keiner kann sich auf alten Lorbeeren ausruhen. So wird am Ende auch das Kollektiv besser. Huseinbasic ist bisher das beste Beispiel.