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Luxus-Problem El MalaKwasniok findet richtige Dosis

Der 1. FC Köln steht als Aufsteiger nach sieben Spieltagen in der Bundesliga mit elf Punkten glänzend da. Kritisch diskutiert wird über den Umgang mit Youngster Said El Mala, ein Luxus-Problem. Der FC-Kommentar.

Augsburgs-Trainer Sandro Wagner wollte lieber nichts zu El Mala sagen. Es würde ja schon so viel berichtet und so ein junger, deutscher Spieler sollte lieber in Ruhe gelassen werden.

Auch in den sozialen Netzwerken ist es einigen zu viel – es wird kritisch über den Umgang mit Youngster Said El Mala diskutiert. Man solle den Jungen gefälligst in Ruhe lassen, heißt es unter anderem. Für viele Fans sind diese ständigen Mahner und Warner aber ein Dorn im Auge. Sie wollen die Leistungen von Said El Mala einfach nur genießen und freuen sich, dass der FC wieder einen jungen Spieler mit großem Potenzial in seinen Reihen hat.

Lukas Kwasniok schätzt El Mala perfekt ein

FC-Trainer Lukas Kwasniok fand am Samstag nach der nächsten El-Mala-Gala beim 1:1 gegen den FC Augsburg auch deutliche Worte, die zeigen, dass er beim Umgang mit seinem Sturm-Juwel bislang alles richtig macht.

Der Coach des 1. FC Köln stellte klar, dass er den positiven Wirbel um El Mala gar nicht stoppen will! „Ich kann und will den Hype gar nicht kleinhalten – auch nicht die Euphorie in der Stadt.“ Er klopfte sich und dem Youngster sogar ein wenig selbst auf die Schultern: „Wenn er so gut performt, heißt es, dass wir und er die Dinge gut einordnen können.“

Der 1. FC Köln hat mit El Mala also kein echtes Problem, es ist vielmehr ein Luxus-Problem. Nahezu jede gegnerische Mannschaft hätte gerne einen Spieler wie den 19-Jährigen im Team. Der FC muss das Mega-Talent also weder wegsperren, noch abschotten, noch ausbremsen.

Viele Experten haben das Gefühl, dass El Mala bei Kwasniok genau in den richtigen Händen ist. Bei der TSG Hoffenheim schickte Kwasniok El Mala erstmals von Beginn an aufs Feld – nach 16 Minuten traf er zum Tor des Tages. Gegen Augsburg war zunächst wieder Ersatzbank angesagt. El Mala kam nach 59 Minuten rein und erzielte in der 76. Minute den Ausgleich.

Danach ließ Kwasniok erneut durchblicken, dass er El Mala noch lange nicht als Top-Spieler sieht. Er sei lediglich für ein paar Highlights bereit, aber um ein guter Bundesligaspieler zu sein, bedürfe es viel mehr. Jakub Kaminski sei da schon zwei, drei Klassen weiter, weil er der Mannschaft viel mehr helfen kann, als nur in wenigen Situationen.

Wenn es zu bunt wird mit Ablösesummen oder Transfergerüchten, haut der Coach dazwischen, um El Mala zu schützen. Wenn es um die Leistung geht, soll kein Hype unterbunden werden.

Und intern ordnen sie die Situation gut und realistisch ein. Kwasniok weiß genau, dass El Mala „unfassbar teuer“ werden kann, wenn er weiter dazulernt. Aber aktuell ist er erst am Anfang einer möglicherweise großen Karriere. Damit sie so richtig Fahrt aufnehmen kann, sollten Kwasniok und El Mala noch ein paar Monate oder besser Jahre miteinander arbeiten dürfen.