Ein Punkt in AugsburgStatt Osterhase kommt wieder das Eichhörnchen – FC zu konterschwach für mehr

Sargis Adamyan ärgert sich über eine vergebene Chance.

Sargis Adamyan ärgert sich am 31. März 2024 nach einer vergebenen Chance in Augsburg.

In Augsburg wollte der 1. FC Köln die dringend benötigte Siegesserie starten. Doch am Ende reichte es nur zu einem Unentschieden.

von Antje Rehse (are)

Die Zeit der Eichhörnchen-Taktik sei vorbei, hatte FC-Trainer Timo Schultz vor dem Spiel verlauten lassen: „In der Crunchtime gibt es nur Dreier.“

Den ersten davon wollte der 1. FC Köln am Ostersonntag (31. März 2024) ausgerechnet beim extrem formstarken FC Augsburg einfahren. Vier Siege in Folge waren den Fuggerstädtern zuvor gelungen. Am 27. Spieltag kam kein weiterer dazu. Das 1:1 (1:1) hilft dem FC aber nicht weiter, die Schultz-Truppe steht nach wie vor auf einem direkten Abstiegsplatz.

Volle FC-Offensive auf dem Papier – aber nicht auf dem Platz

Die Oster-Mission ging der FC mit einer neu formierten Viererkette an. Wie erwartet bot Schultz hinten rechts Jan Thielmann auf, links erhielt Leart Pacarada den Vorzug vor dem angeschlagenen Max Finkgräfe.

Alles zum Thema Marvin Schwäbe

Vorne setzte Schultz auf eine Doppelspitze mit Sargis Adamyan und Davie Selke, der nach seiner im Januar erlittenen Fußverletzung sein Startelf-Comeback feierte. Im Mittelfeld spielte Dejan Ljubicic statt Eric Martel an der Seite von Denis Huseinbasic.

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Volle Offensive auf dem Papier – in der Anfangsphase näherte sich der FC aber maximal über Standardsituationen dem gegnerischen Tor. Dafür machten es die Kölner ihrem Gegner in der Defensive wieder einmal viel zu leicht.

Nach einem Augsburger Einwurf durfte Phillip Tietz den Ball völlig unbedrängt weiterleiten, in der Mitte wurde auch Arne Maier alleingelassen, der Marvin Schwäbe bei seinem Abschluss keine Chance ließ (18.).

Vom den Gästen war auch danach so gut wie nichts zu sehen – bis zur 33. Minute. Gegen weit aufgerückte Augsburger eroberte Köln den Ball, FC-Kapitän Florian Kainz leitete die Kugel überragend auf Adamyan weiter, der sich gemeinsam mit Selke auf den Weg Richtung Tor machte. Adamyan legte noch quer auf seinen Sturmpartner, der eiskalt zum 1:1 einschob (33.). Ein Ausgleich aus dem Nichts!

Schuh-Ärger bei Torschütze Selke

Anschließend gab Selke ein Zeichen Richtung Bank. Der Stürmer hatte sich aber keine erneute Verletzung zugezogen, sondern offensichtlich zum falschen Schuhwerk gegriffen. Er und Faride Alidou nutzten die nächste Spielunterbrechung – Schwäbe musste nach einer Glanzparade gegen Kristijan Jakic (36.) an der Hüfte behandelt werden –, um die Schuhe zu wechseln.

Trotz des Ausgleichs konnte Schultz mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang überhaupt nicht zufrieden sein. Der FC-Coach reagierte und brachte nach der Pause Finkgräfe für den schwachen Pacarada.

Doch am Bild aus dem ersten Durchgang änderte sich zunächst nichts. Der FC agierte viel zu passiv, erlaubte es den Augsburgern immer wieder, zu gefährlichen Situationen zu kommen. FC-Angriffe blieben absolute Mangelware und entstanden höchstens aus Umschaltsituationen.

Eine davon nutzte Adamyan in der 64. Minute nicht zur Führung. Nach starkem Anspiel von Huseinbasic scheiterte der Armenier am ansonsten weitgehend unbeschäftigten Augsburger Torwart Finn Dahmen. Wenig später schaffte es der kurz zuvor eingewechselte Linton Maina nicht, bei einer 2:1-Situation den Ball zum mitgelaufenen Huseinbasic zu bringen (70.).

Danach hatte der FC Riesenglück! Nach einem Augsburger Angriff war Schwäbe schon geschlagen, Thielmann klärte auf der Linie (72.). Bei einem weiteren Konter ließ sich FC-Youngster Damion Downs von Kevin Mbabu ablaufen.

In der Schlussphase feierte Luca Waldschmidt (Wadenbeinfraktur) sein Comeback nach langer Pause, kam für Selke ins Spiel. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Das 1:1 in Augsburg – eigentlich ein Achtungserfolg. Für den FC im Abstiegskampf aber zu wenig.