„Ärgert mich ungemein“Schultz prangert FC-Schwäche an – Hübers erkennt Muster

Marvin Schwäbe kassiert das 0:1 gegen die Bayern.

Marvin Schwäbe streckt sich bei der 0:2-Niederlage des 1. FC Köln bei den Bayern (13. April 2024) vergeblich nach dem Schuss von Raphael Guerreiro. 

Der 1. FC Köln kassierte nach beherztem Auftritt eine 0:2-Niederlage gegen die Bayern. Eingeleitet wurde die Pleite durch einen Standard – mal wieder! Das wird allmählich zum Muster unter Timo Schultz.

von Jürgen Kemper (kem)

Es ist eine der ältesten Fußball-Wahrheiten überhaupt. Im Spiel des 1. FC Köln beim FC Bayern München (13. April 2024) hat sie sich wieder bewahrheitet: Wer vorne die Tore nicht macht, bekommt sie dann hinten.

Nachdem die Elf von Timo Schultz (46) in Person von Faride Alidou (22) und Sargis Adamyan (30) gleich drei Hochkaräter liegen ließ, schlugen die Bayern schließlich per Standard eiskalt zu.

Tiefschlaf bei Standards bringt Timo Schultz auf die Palme

Nach einer kurzen Ecke von Joshua Kimmich (29) hatte Raphael Guerreiro (30) viel zu viel Platz und schlenzte den Ball aus halbrechter Position unhaltbar für den ansonsten überragenden Marvin Schwäbe (28) ins lange Eck.

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„Man muss einfach einen Tick aggressiver und reaktionsschneller rausrücken, damit er selber nicht so viel Zeit hat und hektischer wird. Er trifft ihn dann überragend und er schlägt genau neben dem Pfosten ein“, sagte Timo Hübers (27).

Der FC und die Ecken – unter Timo Schultz hat sich das zu einem leidigen Thema entwickelt, das selbst den FC-Trainer auf die Palme bringt. „Das ärgert mich ungemein. Wir legen nicht die nötige Konsequenz an den Tag. Da müssen wir schneller da sein“, sagte Schultz. Er weiß auch: Es war bereits das vierte Gegentor nach einer Ecke, bei dem der Rückraum völlig vernachlässigt wird.

Komplett unbedrängt erzielt Raphael Guerreiro nach einer kurzen Ecke das 1:0 für Bayern München. Luca Waldschmid kommt nicht mehr rechtzeitig.

Komplett unbedrängt erzielt Raphael Guerreiro nach einer kurzen Ecke das 1:0 für Bayern München. Luca Waldschmidt, der gleich drei Gegenspieler im Auge behalten musste, kommt nicht mehr rechtzeitig.

Beim 0:4 gegen Borussia Dortmund im Januar hielt Linton Maina (24) vor dem 0:1 Tiefschlaf. Torschütze Donyell Malen (25) lief ihm nach einer flachen Hereingabe im Rücken weg und schloss trocken ab.

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1/17

Eine Woche zuvor gegen Heidenheim sah jener Maina schon nicht gut aus. Nachdem Hübers einen Eckball zunächst geklärt hatte, kam der FC-Angreifer einen Schritt zu spät gegen den völlig blank stehenden Adrian Beck (26), der per Dropkick das 1:1 erzielte. Zwei Fehler, zwei (viel zu leichte) Gegentore.

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Das war aber noch nicht alles: Auch beim 1:5 gegen Leipzig bekam der FC eine Ecke nicht richtig geklärt. Nachdem ein Versuch von Benjamin Henrichs (27) zunächst noch geblockt wurde, prallte der Ball vor die Füße von Amadou Haidara (26), der aus der zweiten Reihe zum 4:1 traf.

„Es gibt bei Standards klare Abläufe und Zuständigkeiten. Standards sind die einzigen Situationen im Fußball, die du konkret planen kannst“, ärgert sich Schultz, dem die große FC-Baustelle durchaus bewusst ist.

Auch seine Spieler kennen die Thematik. „Das ist super bitter, aber es ist schon ein kleines Muster in der Rückrunde zu erkennen. Nach Ecken haben wir im Rückraum schon das ein oder andere zugelassen“, sagt Hübers und mahnt für den Saison-Endspurt: „Wir müssen uns da auf jeden Fall etwas einfallen lassen.“