„Blödsinniges Konkurrenzdenken“Kölner Fußball-Cup soll die drei Vereine enger aneinanderrücken

Andreas Rettig, Alexander Wehrle und Hanns-Jörg Westendorf (v.r.) demonstrieren gemeinsam mit dem „Mottoschal“ und T-Shirt Einigkeit.

Fortuna Kölns Präsident Hanns-Jörg Westendorf, FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle und Viktoria-Geschäftsführer Andreas Rettig (v.l.) präsentieren den „Mottoschal“ für das Kölner Turnier.

Beim PSD-Bank Cup treffen mit dem 1. FC Köln, Viktoria Köln und Fortuna Köln die drei größten Kölner Teams aufeinander. Es geht beim Turnier aber vor allem um die gute Sache und ein Miteinander.

von Marcel Schwamborn (msw)

Köln. Während die Bundesliga am kommenden Wochenende pausiert und stattdessen die Nationalmannschaften um Punkte für die WM-Qualifikation kämpfen, erlebt Köln eine besondere Premiere. Am Freitag (8. Oktober 2021) steigt erstmals der PSD-Bank Cup der drei größten Kölner Fußballteams.

Der 1. FC Köln, Viktoria Köln und Fortuna Köln spielen bei einem Mini-Turnier im Sportpark Höhenberg ab 17 Uhr den Sieger aus. Natürlich geht es bei diesem Wettkampf auch um die Ehre, die beste Mannschaft der Stadt zu sein. „Der Kölner Fußball-Gipfel hat aber auch eine wichtige soziale Komponente. Und die ist uns sehr wichtig“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (46).

Der Reinerlös des Events wird den Obdachlosen zugutekommen. „Es geht uns um die Verbesserung der Lebensumstände der Kölner“, sagt Viktoria-Geschäftsführer Andreas Rettig (58), der Initiator des Turniers war. Eine Runde aus Fachleuten aus unterschiedlichsten Bereichen wird anschließend über die Mittelverwendung entscheiden.

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Turnierschals, BAP-Song als Hymne, Sport1 überträgt live

1111 extra angefertigte Turnierschals gehen ebenfalls in den Verkauf. Sport1 überträgt ab 16.55 Uhr live. Die Turnierhymne ist BAPs Helden-Song „Huh die Jläser, huh die Tasse“. 

Außerdem steht beim Turnier der Vereinigungs-Gedanke im Zentrum. Bevor die Profis den Platz betreten, treffen ab 15 Uhr schon Nachwuchsteams (U9, U10, U11) der drei Klubs aufeinander. Die jungen Kicker werden dabei spezielle T-Shirts mit allen drei Logos der Vereine tragen. „Wir wollen damit ein Zeichen gegen das blödsinnige Konkurrenzdenken innerhalb der Stadt setzen“, sagt Rettig. „Es ist doch balla balla, wenn ein Neunjähriger von der Viktoria den gleichaltrigen Knirps bei der Fortuna als Feind ansieht.“

Zum Auftakt treffen Viktoria und Fortuna aufeinander. Anschließend spielt die Fortuna gegen den 1. FC Köln, ehe zum Abschluss der FC gegen Viktoria antritt. Die Spieldauer beträgt jeweils 45 Minuten. „Für uns liegt der Reiz darin, dass wir uns mit zwei Mannschaften messen können, die vom Niveau her ein hervorragender Maßstab für uns sind und die man nicht alle Tage vor der Brust hat“, sagt Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf (56).

Die Besucher können sich auf faire Preise freuen. „Unser Motto lautet: Fußball muss bezahlbar sein“, sagt Rettig. Ein Stehplatz-Ticket kostet nur fünf Euro, ein Ticket für die KVB, die das Vorhaben unterstützen, inklusive. Der Sitzplatz ist für 15 Euro zu haben. Getränke kosten 2,50 Euro pro halber Liter – egal ob Bier oder Softdrink. Ein ausverkaufter Sportpark ist das Ziel. 7500 Besucher wünschen sich die Veranstalter.

Doch nicht nur auf dem Platz wird es hochkarätig zugehen. Die drei Vereine werden auf der Tribüne von Karl-Heinz Thielen (81, FC), Erich Ribbeck (84, Viktoria) sowie Wolfgang Fahrian (80, Fortuna) unterstützt. Und wer weiß, vielleicht lässt sich auch Lukas Podolski (36), der schließlich Werbegesicht des Hauptsponsors ist, blicken.

Klar ist schon jetzt, dass aus dem Kölner Turnier eine Tradition werden soll. 2022 wird der Cup bei Fortuna Köln ausgetragen, 2023 dann beim 1. FC Köln.