„Man hat gesehen, wie wertvoll er ist“Besser als Manchester! FC feiert Zu-Null-Helden

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Markus Gisdol umarmte Jorge Meré nach Abpfiff.

von Martin Zenge (mze)

Leipzig – 1154 Tage. So lange hatte der 1. FC Köln in der Bundesliga nicht mehr 0:0 gespielt. Bis zur Nullnummer bei RB Leipzig, die sich für Trainer Markus Gisdol (51) und seine Mannschaft wie ein Sieg anfühlte.

Der FC feiert seine Zu-Null-Helden!

Jorge Meré bester Spieler des 1. FC Köln gegen RB Leipzig

Zwei Kölner, die beide kein leichtes Jahr 2020 hatten, ragten am Ende heraus: Keeper Timo Horn (27), der Leipzigs Champions-League-Truppe mehrfach verzweifeln ließ, und Abräumer Jorge Meré (23), der statt Tribünen-Hocker plötzlich bester Mann auf dem Platz war.

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Gisdol drückte den Spanier nach Abpfiff fest an sich – der FC-Coach weiß, wie gut Meré dieser starke Auftritt (EXPRESS-Note 1) tut. Der U21-Europameister stand in dieser Saison erst das zweite Mal in der Startelf, durfte im ganzen Jahr in der Bundesliga nur viermal (!) von Beginn an ran. Erst waren es schwache Leistungen, dann Verletzungsprobleme, die ihn ausbremsten.

Markus Gisdol: Jorge Meré ist wertvoll für den 1. FC Köln

„Jorge hatte eigentlich eine sehr gute Vorbereitung“, erinnert sich Gisdol: „Im ersten Pokalspiel ist er belohnt worden und hat sich danach verletzt. Das war für uns und für ihn ärgerlich. Dann war er wieder dran, ist zum Einsatz gekommen. Doch er hat sich noch mal mit einer Verletzung verabschiedet.“ Pechvogel Meré!

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Jorge Meré bei einer seiner vielen Rettungstaten in Leipzig. Hier vor Yussuf Poulsen.

Gisdol weiter: „Jetzt ist er wieder hergestellt, und was er im Training oft gezeigt hat, hat er in Leipzig auch richtig gut auf den Platz gebracht. Das ist sehr erfreulich, weil Jorge wirklich ein guter Spieler ist. Wir hoffen, dass er Rhythmus bekommt. Wir brauchen ihn, man hat gesehen, wie wertvoll er sein kann.“

Timo Horn hält erneut die Null für 1. FC Köln

Wertvoll ist für den FC auch ein starker Torwart. Wie Timo Horn, der in Leipzig zunächst noch Glück hatte, dass weder sein Fehlpass auf Angelino (2.) noch seine Flanken-Abwehr direkt vor die Füße des Flügelflitzers (33.) bestraft wurde. Dann hielt Horn wie schon in Mainz überragend die Null – vor allem im Eins-gegen-eins-Duell mit Angelino (36.) und aus kurzer Distanz gegen Orban (72.).

„Es waren ein oder zwei Unsicherheiten dabei“, gibt er zu, ist aber einfach glücklich über sein zweites Zu-Null-Spiel in kurzer Zeit: „Ich versuche natürlich immer, der Truppe zu helfen. Wenn das so klappt wie in Leipzig, ist das für einen Torwart immer schön.“

Markus Gisdol: Timo Horn spielt mit großem Herz für 1. FC Köln

Für Gisdol stand die Nummer eins – anders als für viele Fans – ohnehin nie zur Debatte: „Nach der Niederlage in Bielefeld, als wir ein schlechtes Spiel abgeliefert haben, und auch davor war Timo einer der stabilsten Spieler überhaupt. Er ist in einer herausragenden Verfassung, er hat uns nicht nur gegen Leipzig mit wirklich starken Paraden und einer guten Spieleröffnung in der Partie gehalten.“

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Markus Gisdol (r.) freute sich mit FC-Keeper Timo Horn über den Punkt in Leipzig.

Der FC-Trainer schwärmt: „Es ist toll, Timo so zu sehen – was in ihm steckt, und dass er das voll abrufen kann aktuell. Das tut der Mannschaft und vor allen Dingen ihm gut. Er hat es sich verdient, ist ein top-anständiger Junge, der mit ganz großem Herz hier Fußball spielt für seinen Klub.“

Sebastiaan Bornauw mit klarer Steigerung nach Leverkusen-Klatsche

Ebenfalls wichtig: Merés Abwehrpartner Sebastiaan Bornauw (21) zeigte die richtige Reaktion auf seinen schlimmen Abend gegen Leverkusen, als er nahezu an jedem Gegentor beteiligt war.

Haidara_Kattaerbach_Bornau

Amadou Haidara verteidigt den Ball gegen Katterbach, Rexhbecaj und Bornauw.

Der Belgier: „Wir waren deutlich griffiger als noch gegen Leverkusen, standen kompakt und haben versucht, gut zu verteidigen.“ Mit Erfolg!

Erstes 0:0 des 1. FC Köln seit Peter Stöger

Beim bislang letzten Kölner 0:0 in der Bundesliga (am 22. Oktober 2017 gegen Bremen) hatte noch Peter Stöger (54) auf der Trainerbank gesessen. Der Österreicher war berüchtigt für seine vielen Nullnummern mit dem FC und wäre Samstag sicherlich ähnlich stolz wie Gisdol, Horn & Co. gewesen.

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Kölns Timo Horn pariert gegen Leipzigs Angelino.

Horns Lob an die Kollegen: „Leipzig hat Manchester United an die Wand gespielt, da muss man schon alle Körner noch mal zusammenholen, um da zu bestehen. Das haben die Jungs super gemacht!“

Zur Einordnung: RB hatte zuvor sowohl in der Bundesliga als auch in der Königsklasse jedes seiner neun Heimspiele gewonnen und dabei 23 Treffer erzielt. Drei davon gegen Manchester...