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Datenscouting-AnalyseSo gut ist Nikola Soldo – und so gut passt er zum 1. FC Köln

Kölns Nikola Soldo bei seinem Debüt gegen den 1. FC Slovacko.

Nikola Soldo am 15. September 2022 im Trikot des 1. FC Köln in der Conference League gegen den 1. FC Slovacko. 

Nikola Soldo wechselte im Sommer auf den letzten Drücker zum 1. FC Köln. Zuletzt feierte er sein Debüt. Doch wie gut passt er zum FC? Eine Datenscouting-Analyse.

Der 1. FC Köln hat Nikola Soldo (21) am Deadline Day kurz vor Schließung des Transferfensters verpflichtet. Jetzt gab der Innenverteidiger am Donnerstag (15. September 2022) in der Conference League gegen den 1. FC Slovacko (4:2) sein Debüt für die Geißböcke, am Sonntag (18. September) wird er beim Spiel in Bochum erstmals in der Bundesliga auflaufen.

Die Datenscouts von „CREATEFOOTBALL“ haben den Abwehrspieler für EXPRESS.de genau unter die Lupe genommen und analysieren für uns die Stärken und Schwächen des Sohns von Ex-FC-Trainer Zvonimir  Soldo (54).

Nikola Soldos Karriere im Überblick

Nikola Soldo ist der jüngste Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Zvonimir Soldo. Er wurde am 25. Januar 2001 in Stuttgart geboren, als sein Vater gerade für den VfB spielte. 2006 folgte die Rückkehr nach Kroatien. Er startete in der Jugendakademie von Dinamo Zagreb, 2015 wechselte er wie schon sein Vater zu Inter Zapresic.

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Die restlichen Jugendjahre verbrachte er bei diesem Klub und feierte im August 2019 dort auch sein Profidebüt in der obersten Spielklasse Koratiens. Nach über 20 Startelfeinsätzen in der ersten Saison, stieg er dennoch ab. Im zweiten Profijahr agierte er als unumstrittener Stammspieler in der 2. Liga. Im Sommer 2021 folgte dann der Wechsel zu NK Lokomotiva, auch dort war Soldo direkt als Stammspieler gesetzt, absolvierte in der Spielzeit 2021/22 die meisten Minuten aller Kaderspieler.

Nikola Soldos Spielstil

Mit seiner Körpergröße von 1,89 Metern und 89 kg ist er auf den ersten Blick ein extrem physischer Innenverteidiger, hat aber durchaus Probleme in direkten Zweikampfduellen. Sowohl am Boden, aber vor allem in der Luft ist Soldo extrem ineffektiv, nur drei Innenverteidiger der 1. Kroatischen Liga hatten 2021/22 eine schwächere Quote als Soldo in der Luft aufzuweisen. Soldos Sprungkraft ist durchaus eine Schwäche, er kommt nicht richtig nach oben.

Er verfügt dafür über ein herausragendes Stellungsspiel, hilft dabei viele Räume zuzustellen und Pässe abzufangen, dadurch sind direkte Duelle mit dem Angreifer nicht zwingend nötig. Dementsprechend unterlaufen ihm recht wenige Fouls.

Die Datenscouting-Werte von Nikola Soldo.

Die Datenscouting-Werte von Nikola Soldo.

Soldos Tempo ist solide, allerdings hat er Probleme im Antritt, aufgrund des Körperbaus, dazu grätscht oder blockt er wenig, ist nicht sonderlich beweglich, wirkt teils etwas steif.

Soldo ist ein mutiger Spieler im eigenen Ballbesitz, Lokomotiva agiert ähnlich zum 1. FC Köln mit vielen Umschaltaktionen, die Defensivspieler passen oft progressiv. So auch Soldo. Er spielte viele kurze und flache Pässe nach vorne auf die beiden Sechser Maric und Cokaj, die für den weiteren Spielaufbau zuständig waren.

Dazu überspielt Soldo gerne mit Risiko Ketten, teils auch mit langen Pässen, was wie beim FC ein klassisches Stilmittel Lokomotivas ist. Soldos Passquote von 83 Prozent ist für einen Innenverteidiger schwach. Er macht nur wenige Läufe mit Ball, dribbelt selten an, stattdessen spielt er den Ball schnell weiter. Er kann als rechter oder linker Innenverteidiger auflaufen, da sein Passspiel nicht den unglaublichen Mehrwert für sein Team hat, als dass es einen großen Unterschied machen würde.

Nikola Soldos Stärken:

  • Stellungsspiel
  • Lange Pässe
  • Progressives Passspiel

Nikola Soldos Schwächen:

  • Bodenzweikampf
  • Luftzweikampf
  • Passqualität

Wie passt Nikola Soldo zum 1. FC Köln?

Für Trainer Steffen Baumgart typisch kommt auch in Soldo wieder ein Spieler, der schon starke Verbindungen zu Deutschland hat und die deutschen Sprache beherrscht, was wichtig für den Teamspirit ist. Soldos Qualitäten am Ball entsprechen den Wünschen des Trainers, da er mutig im eigenen Passspiel ist. Passend dazu spielt der 1. FC Köln aktuell die viertmeisten progressiven Pässe der Bundesliga, indem Linien mit langen Pässen überspielt werden.

Soldos hohe Qualität im Stellungsspiel hilft, da Timo Hübers, Jeff Chabot und Luca Kilian meist in den direkten Zweikampf gehen, nur Hübers besitzt auch Qualitäten in der Raumverteidigung. Soldos Schwäche in der Luft ist allerdings eklatant, vor allem, weil der FC dort bereits anfällig ist.  Lediglich Hübers, mit Abstrichen Kilian ist auffällig gut in Kopfballduellen – die Verpflichtung eines wuchtigen, kopfballstarken Innenverteidigers hätte deshalb dem 1. FC Köln nicht geschadet.


Dieser Text stammt von der Fußball-Consultancy CREATEFOOTBALL GmbH, die national wie international Profivereine, Berateragenturen sowie Medienanstalten in den Themenfeldern Datenscouting und -analyse berät.


Fazit zum Transfer von Nikola Soldo

Der Wechsel von Nikola Soldo zum FC ist ein solider Deadline-Day-Transfer, sorgt in Köln für mehr Breite in der Innenverteidigung.

Soldos Verpflichtung stellt aber keine große Qualitätssteigerung dar. Im Vergleich zu Chabot und Kilian ist der Kroate maximal aufgrund des jungen Alters ein Upgrade, spielerisch agieren alle drei in etwa auf einem Level. Es ist dennoch durchaus möglich, dass Soldo direkt starten und sich festspielen könnte.