Der 1. FC Köln hat einen echten Traumstart in der Bundesliga hingelegt. Ex-Trainer Peter Neururer sieht eine gute Entwicklung, warnt jedoch auch vor den kommenden Wochen.
„Nerven zusammenhalten“Neururer warnt trotz FC-Traumstart

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Fußball-Trainer Peter Neururer am 6. September 2025 beim Abschiedsspiel von Anthony Losilla in Bochum.
16.09.2025, 23:14
Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen hat der 1. FC Köln als Aufsteiger einen echten Traumstart in der Bundesliga hingelegt. Es ist neun Jahre her, dass man einen besseren Auftakt hinlegen konnte – damals beendete man die Spielzeit auf einem grandiosen 5. Tabellenplatz.
Zukunftsmusik für Trainer Lukas Kwasniok (44) und seine Mannschaft. Nach dem 3:3 gegen den VfL Wolfsburg wollte sich der Coach nicht auf den erreichten Punkten ausruhen: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir jetzt einen Gang weniger einlegen können, ganz im Gegenteil.“
Peter Neururer: „Wie schaffen wir es international dabei zu sein?“
Wenn es jedoch nach dem ehemaligen Köln-Trainer Peter Neururer (70) geht, können sich die Geißböcke zumindest ein neues Saison-Ziel stecken. In der neusten Ausgabe seiner Video-Reihe „Neururer redet Tacheles“ hat der Fußball-Experte über den Saisonstart gesprochen, dabei aber auch gewarnt.
„Als Aufsteiger wird man natürlich immer mit der Frage in Verbindung gebracht ‚Wie verhindern wir den Abstieg?‘. Am dritten Spieltag werden in Köln aber andere Pläne hervorgeholt ‚Wie schaffen wir es international dabei zu sein?‘. Die Neuzugänge funktionieren hervorragend“ bilanziert der 70-Jährige.
Weiter schwärmt Neururer: „Alle Neuzugänge funktionieren zu einhundert Prozent. Die Vereinspolitik funktioniert hervorragend, wie schon seit Jahren nicht mehr. Euphorie ohne Ende und dann kommt ein Trainer dazu, der natürlich nicht auf die Bremse tritt. Wieso auch? Er soll die Euphorie mitnehmen und das finde ich auch vollkommen richtig. In Köln regelt sich einiges von ganz alleine.“
Mit acht Toren haben die Geißböcke gemeinsam mit Dortmund, Bremen und Frankfurt die zweitmeisten Treffer erzielt. Nur der Ligaprimus aus München überragt in dieser Statistik mit 14 Buden. Trotzdem birgt der 3. Tabellenplatz für Neururer auch Gefahren.
„Ich persönlich habe die große Hoffnung, dass es weiter so bleibt, aber bitte angepasst. Sie müssen die Nerven zusammenhalten. Es werden auch Tage kommen, da werden sie nicht da oben in der Tabelle stehen, dann müssen sie sich wehren. Das muss man lernen und der 1. FC Köln hat hoffentlich aus der Vergangenheit gelernt“ warnt der ehemalige Bundesliga-Trainer.
Die erste Bewährungsprobe wartet auf den FC am Samstag (20. September) um 18.30 Uhr in Leipzig. Laut „transfermarkt.de“ haben die Sachsen mit 340 Millionen Euro einen mehr als viermal so hohen Kaderwert wie die Kölner (77 Millionen). Coach Kwasniok will auf jeden Fall auch gegen RB nachlegen.