FC-Juwel spielt sich in einen RauschEl Malas perfekter Wechsel-Plan – der absolute U19-Wahnsinn folgt

Said El Mala feiert seinen Treffer zum 2:1 im U19-Halbfinale gegen Spanien.

Said El Mala war auch im U19-Halbfinale gegen Spanien der überragende Mann im deutschen Team.

Said El Mala stellt sich dem europäischen Fußball vor! Beim irren Halbfinale gegen Spanien klappte bei ihm im Grunde alles – auch ein Wechsel-Trick in der zweiten Halbzeit, um der knallenden Abendsonne aus dem Weg zu gehen.

von Daniel Thiel  (dth)

Was ein Wahnsinn! Goldener Sommer für den deutschen Fußball-Nachwuchs? Die U21 um Kapitän Eric Martel (23) glänzt bei der EM und steht im Halbfinale. Die U19 hatte die Chance, am Montagabend (23. Juni 2025) im Halbfinale gegen Spanien im Halbfinale vorzulegen – und den Final-Einzug unter Dach und Fach zu bringen.

Es gelang dem deutschen Team nach einem verrückten Spiel aber nicht. Die DFB-Elf unterlag mit 5:6 in der Verlängerung. In einem Wahnsinns-Spiel hatten nach 120 Minuten die Spanier die Oberhand.

DFB-U19: El-Mala-Gala gegen Spanien bei einem Wahnsinns-Spiel

Für den Sieger in einem überragenden Halbfinale geht es nun im Endspiel gegen den Sieger der Partie Niederlande gegen Rumänien, das am Montag um 20 Uhr angepfiffen wird.

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Wichtigster Mann bei der deutschen Mannschaft: FC-Juwel Said El Mala. Der 18-Jährige spielt sich im Laufe der U19-Europameisterschaft immer mehr in einen Rausch, das Selbstvertrauen ist ihm in jeder Szene anzumerken.

Der Außenbahnspieler war gegen Spanien an beiden deutschen Treffer beteiligt. Das zwischenzeitliche 1:0 von Hoffenheim-Profi Max Moerstedt bereite er mit einem starken Lauf über die linke Seite und einer guten Hereingabe vor.

Dann aber ein Kracher auf der anderen Seite. In bester Mario-Basler-Manier verwandelte Pablo Garcia einen Eckball direkt und ließ den deutschen Schlussmann Konstantin Heide ausgesprochen schlecht aussehen.

Es entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide im Stadionul Arcul e Triumf in Bukarest. El Mala hatte in dem Stadion im Laufe der zweiten Halbzeit einen kuriosen Nachteil.

Als einer der wenigen Spieler hatte er noch über weite Strecken der zweiten Halbzeit mit der knallenden Abendsonne in Rumänien zu kämpfen. Da lag der Großteil des Rasens schon im Schatten, nur der Bereich, in dem El Mala immer und immer wieder ins Dribbling ging, war noch betroffen.

Vielleicht fiel auch wegen der Extra-Belastung durch die Sonne die Entscheidung, El Mala dann in der Schlussphase mal über die rechte Seite kommen zu lassen. Dieser Plan ging perfekt auf!

Denn gleich mit der ersten Aktion als Rechtsaußen brachte das FC-Talent Deutschland wieder in Führung. Aus kurzer Distanz blieb El Mala nach gutem Zuspiel eiskalt und stellte auf 2:1.

Vieles sprach für den Finaleinzug der deutschen Mannschaft nach 90 Minuten, dann aber noch der späte Ausgleich! Wieder war Pablo Garcia zur Stelle, diesmal nach einem Eckball. Da kamen die deutschen Spieler kollektiv einen Schritt zu spät – und wieder waren El Mala und seine Teamkollegen in der Offensive gefragt.

Allerdings entwickelte sich die Partie dann noch einmal: Es war schon ein unterhaltsames Spiel, wurde dann aber zum Wahnsinns-Spiel! Denn es blieb nicht nur beim Ausgleich, Garcia brachte die Spanier noch in der Nachspielzeit in Führung.

Aber: Wenn El Mala vorlegte, hatte Garcia in der Regel eine Antwort darauf – und im Privatduell der beiden besten Spieler auf dem Platz hatte in der Nachspielzeit noch El Mala eine Antwort auf Garcias Doppelschlag.

Die Freistoßhereingabe des Teenagers wurde nach einer absurden Slapstick-Szene, die es in jeden Jahresrückblick verdient hat, noch von Andres Cuenca ins eigene Tor gelenkt. Keeper Raul Jimenez rutschte zuvor im eigenen Strafraum aus.

So ging es nach drei Toren in der Nachspielzeit in die Verlängerung! Da gelang dann wieder den Spaniern der erste Treffer. Tomas Marques verwertete den Abpraller nach einem Freistoß von Garcia an den rechten Pfosten.

Nach dem vierten Gegentor war es wieder El Mala, der dann die ersten Akzente setzte. Sein Schuss aus der Distanz wurde aber gerade eben noch von einem spanischen Spieler abgefälscht.

Und El Mala hatte noch nicht genug! Denn auch am Treffer zum 4:4 hatte er direkten Einfluss. Die Hereingabe des Kölners wurde auf dem Weg in den Fünfmeterraum noch zweimal abgefälscht und landete dann auf der Stirn von Moerstedt, der aus kurzer Distanz einnicken musste.

Moerstedt war es dann auch, der das fünfte deutsche Tor erzielte (107.). Diesmal war El Mala in der direkten Entstehung zur Abwechslung mal nicht beteiligt, der Dreifach-Torschütze wurde von Stuttgart-Profi Malanga in Szene gesetzt.

In der 113. Minute dann das zehnte Tor der Partie! Jan Virgili war auf der linken spanischen Seite nicht aufzuhalten, dann zog der Außenbahnspieler in die Mitte und tunnelte nun DFB-Keeper Heide.

Heide musste sich dann noch einmal geschlagen geben. Für den Schlusspunkt in einer verrückten Partie sorgte wieder Pablo Garcia, der Vierfach-Torschütze tanzte den deutschen Torhüter aus und schoss die Spanier letztlich ins Finale.

Nach einem überragenden EM-Turnier ist für El Mala zwar im Halbfinale Schluss. Die FC-Fans und Trainer Lukas Kwasniok (44) können sich aber auf ein Juwel in Top-Form freuen. Gerade nach dem Kraftakt im Halbfinale hat er sich aber ein paar freie Tage redlich verdient.