Der 1. FC Köln hat am 5. Spieltag der Bundesliga eine Niederlage gegen den VfB Stuttgart kassiert. Die Szene zum Elfmeter wurde zum Gesprächsthema, der Kölner Ärger richtete sich vor allem gegen den VAR.
„Keine Sinnhaftigkeit“Kwasniok vergleicht VAR mit Quatsch-Regel

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Lukas Kwasniok ärgerte sich gegen den VfB Stuttgart vor allem über den gegebenen Elfmeter.
Aktualisiert
Lukas Kwansiok flüchtete sich nach der unnötigen 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart in Galgenhumor. „Gottseidank haben wir den VAR, um den Fußball gerechter zu machen“, sagte der FC-Trainer im Hinblick auf DIE Aufregerszene des Spiels.
Kwasniok konnte es nicht fassen, dass sich Videoschiedsrichter Günter Perl nach dem Kontakt zwischen Marvin Schwäbe und Ermedin Demirovic bei Referee Matthias Jöllenbeck gemeldet hatte.
Kwasniok: Es wird nicht gerechter mit dem VAR
„Nicht jeder Kontakt ist ein Foul“, sagt der Köln-Coach. Demirovic lief normal weiter, nachdem ihn Schwäbe an der Achillessehne getroffen hatte. Der VfB-Stürmer beschwerte sich nicht, auch seine Teamkollegen machten nicht den Anschein, als hätten sie in dieser Situation gerne einen Elfmeter gehabt.
Doch in Deutz war man der Ansicht, Jöllenbeck müsse sich die Szene unbedingt auf dem Monitor am Spielfeldrand anschauen. Daher richtete sich nicht nur Kesslers, sondern auch Kwasnioks Ärger explizit gegen den VAR. „Der wird immer fragwürdiger, das ist mein Problem. Es wird nicht gerechter, es wird eher immer mehr Diskussionen geben.“
Das zeigt sich auch am Sonntag: Wäre die Partie einfach weitergelaufen, hätte es vermutlich weniger Gesprächsstoff um die Szene gegeben als jetzt. Dem FC-Trainer ist die Technik schon lange ein Dorn im Auge.
Er macht keinen Hehl daraus, dass er den Kölner Keller lieber heute als morgen beerdigen würde. „Es ist seit Jahren so, dass ich da keine Sinnhaftigkeit sehe“, sagt der Coach: „Ich war kein Freund, bin kein Freund und werde nie ein Freund davon sein.“
In diesem Atemzug konnte er sich bei der anschließenden Pressekonferenz eine weitere Spitze Richtung DFL nicht verkneifen. Denn er verglich den VAR mit einer – in seinen Augen – weiteren Schnapsidee der Liga. „Der VAR ist genauso sinnig wie der Handshake-Dialog“, frotzelte Kwasniok.
Über den geplanten kurzen Austausch der Schiedsrichter mit Kapitänen und Trainern 70 Minuten vor Anpfiff hatte der FC-Trainer bereits bei der Einführung gesagt: „Da hat keiner Lust drauf.“ Hansa-Kapitän Franz Pfanne bezeichnete die Regelung sogar als „absoluten Quatsch“.
Die DFL hatte zumindest in diesem Punkt ein Einsehen und hat den Handshake-Dialog schon wieder einkassiert. In Sachen VAR wird man Kwasniok den Gefallen wohl nicht tun.