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Kwasniok kontert HoeneßFC-Coach: „Spieler kurzfristig absagen“

Lukas Kwasniok im Gespräch mit Said El Mala und Jusuf Gazibegovic.

Lukas Kwasniok bereitet Said El Mala und Jusuf Gazibegovic auf ihre Einwechslungen gegen Freiburg vor. 

Uli Hoeneß schoss zuletzt im Doppelpass gewohnt scharf. Unter anderem kritisierte er Trainer, die viel und ständig wechseln. Also auch Lukas Kwasniok vom 1. FC Köln. Der konterte nun die Aussagen der Bayern-Ikone.

Uli Hoeneß (73) war beim „Doppelpass“-Jubiläum richtig in Austeil-Laune. Nicht nur Max Eberl (51) bekam sein Fett weg vom Ehrenpräsidenten des FC Bayern München, auch Nationaltrainer Julian Nagelsmann (38) musste sich Kritik gefallen lassen.

Die Bayern-Ikone ging den Bundestrainer für seine Veränderungen an der DFB-Startelf an. Hoeneß sagte in der Runde: „Was mir überhaupt nicht gefällt ist, dass viele Trainer ständig etwas verändern. Wir spielen nie mit derselben Mannschaft und eingespielt sein ist so wichtig in diesem Geschäft.“

Kwasniok: „Bin völliger Pragmatiker“

Einer der Trainer, die „ständig etwas verändern“, ist Lukas Kwasniok (44). Der Coach des 1. FC Köln treibt das Ganze sogar auf die Spitze, indem er vor der Saison die Stammelf abgeschafft hat.

„Es wird keine dauerhafte Stammelf geben, sondern immer nur eine Startelf, die sich je nach Bedarf und der persönlichen Verfassung einzelner Spieler verändert“, sagte er zu Beginn seiner Amtszeit.

Seinen Worten ließ er inzwischen auch Taten folgen, Kwasniok wechselt von Spiel zu Spiel munter durch und überrascht immer wieder mit seinen Personalentscheidungen – wie zuletzt gegen Freiburg. Da saß Mainz-Vorbereiter Luca Waldschmidt (29) plötzlich 90 Minuten auf der Bank.

Maßnahmen, die Grandseigneur Hoeneß nicht gefallen dürften. Doch Kwasniok erklärt: „Jeder hat einen anderen Ansatz, jeder Trainer hat eine andere Herangehensweise. Ich bin völliger Pragmatiker.“

Eine Herangehensweise, die Kwasniok vor allem mit seinem Werdegang erklärt. „Es ist vielleicht mein Ansatz, weil ich auch aus dem Amateursport komme, wo manche Spieler kurzfristig absagen vor dem Spiel. Da bist du gezwungen, häufig zu wechseln. Morgens ist vielleicht ein Kind krank oder jemand muss länger arbeiten, dann bist du es gewohnt, zu wechseln. Deswegen macht mir das nichts aus, aber manchmal mache ich es auch proaktiv.“

So wie in Freiburg, als Denis Huseinbasic (24) auf einmal von Anfang an ran dufte, nachdem er es im Pokal in Regensburg nicht mal in den Kader geschafft hatte. „Es macht mir auch Spaß, den Jungs das Gefühl zu geben: Ihr könnt beim nächsten Spiel wieder beginnen“, sagt Kwasniok: „Deni hat das echt gefreut, andere waren nicht ganz so happy.“