„Mit offenen Armen“895 Tage und ein Ausrufezeichen – Sörensen wieder FC-Stammspieler?

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Länderspielpause am Geißbockheim. Frederik Sörensen schnappt sich im Trainingsduell mit Tolu Arokodare den Ball.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Nur Timo Horn (27) und Jonas Hector (30) stehen beim 1. FC Köln schon länger unter Vertrag als Frederik Sörensen (28).

Für Coach Markus Gisdol (51) ist der Däne, der 2015 von Juventus Turin ans Geißbockheim gewechselt war, dennoch ein Neuzugang – mit guten Aussichten auf einen Stammplatz!

Frederik Sörensen: Achterbahnfahrt mit dem 1. FC Köln

895 Tage lagen zwischen Sörensens bislang letztem Startelf-Einsatz für Köln (2:2 gegen Schalke in der Abstiegssaison) und seiner Rückkehr in die Anfangsformation bei der Derby-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach.

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Fast zweieinhalb Jahre, in denen der Abwehrmann zunächst trotz klarer Wechselabsichten keinen neuen Verein fand, dann beim Wiederaufstieg nur Reservist war und schließlich während seiner Leihe zu den Young Boys Bern die Schweizer Meisterschaft holte.

In diesem Sommer standen lange Zeit große Fragezeichen hinter Sörensens Zukunft. Dass eine Rückkehr nach Italien – wo er einst für Juventus, Bologna sowie Hellas Verona spielte und seine Lebensgefährtin Elisa kennlernte – für ihn seit Jahren eine ernsthafte Option ist, gilt als offenes Geheimnis. Nicht umsonst wird der hochgewachsene Blondschopf inzwischen von einer italienischen Agentur beraten. 

Horst Heldt lobt Frederik Sörensen

Doch da kein passendes Angebot reinflatterte und der FC den Routinier gewiss nicht vom Hof jagen wollte, unternimmt er nun einen neuen Anlauf am Geißbockheim.

Sportboss Horst Heldt (50) zum EXPRESS: „Wir haben ihn alle mit offenen Armen aufgenommen. Er ist ein super Junge mit tollem Charakter. Für uns ist es wichtig, mit Freddy eine gute Option für die Defensive zu haben.“

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Frederik Sörensen (M.) feierte am 3. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach sein Startelf-Comeback für den 1. FC Köln. Das bekam Lars Stindl (l.) zu spüren. Rechts: Elvis Rexhbecaj

Coach Gisdol, der Sörensen anders als seine Vorgänger Markus Anfang (46) und Achim Beierlorzer eine (52) faire Chance gibt, ist froh über die zusätzliche Abwehr-Alternative. Nach zwei Einsätzen als Aushilfs-Stürmer gegen Hoffenheim (2:3) und Bielefeld (0:1) feierte Sörensen gegen Gladbach zugleich sein Startelf- und Defensiv-Comeback – ganz nebenbei sein 100. Pflichtspiel für den FC.

Und der Leih-Rückkehrer sorgte direkt mal für ein Ausrufezeichen: Denn dass Gisdol, als er zur Pause von Dreier- auf Viererkette umstellte, Sörensen auf dem Rasen ließ und stattdessen seinen Führungsspieler Rafael Czichos (30) runternahm, war schon beachtlich. „Er ist in der zweiten Halbzeit auf dem Platz geblieben, weil er ein gutes Zweikampfverhalten gezeigt hat“, lautete die Begründung des FC-Trainers.

Frederik Sörensen und Rafael Czichos kämpfen um Startelf-Platz

Sörensen, zunächst wie die gesamte Defensive mit großen Problemen, stabilisierte sich in der Tat im Laufe des Derbys und wirkte im zweiten Abschnitt gegen Gladbachs Star-Offensive relativ gefestigt. „Er hat das gut gemacht“, sagt Gisdol, der generell einen vielversprechenden Eindruck hat: „Ich freue mich, dass Freddy hier ist. Er ist ein sehr positiver Typ mit viel Erfahrung, damit hilft er unseren jungen Spielern.“

Und so kämpft der 28-Jährige nun um einen Stammplatz! Gisdol dürfte – nach seinem gescheiterten Dreierketten-Experiment – nach der Länderspielpause gegen Eintracht Frankfurt (18. Oktober, 15.30 Uhr, Sky) wieder auf seine Stammformation 4-2-3-1 setzen. In Abwesenheit des gesetzten Sebastiaan Bornauw (21), der erstmals mit der belgischen A-Nationalmannschaft unterwegs ist, liefern sich Sörensen und Czichos ein Duell um den zweiten Platz in der Innenverteidigung. Ausgang offen.

Frederik Sörensen erst einen Monat zurück beim 1. FC Köln

Da der Däne nach seinem (durch das späte Leih-Ende) verlängerten Urlaub erst Mitte September am Geißbockheim ins Training einstieg, dürfte ihm die Länderspielpause guttun. „Natürlich muss auch er ein Stück weit integriert werden“, so Gisdol wohlwissend, dass sich Sörensen beim FC generell bestens auskennt, aber sich die Mannschaft extrem verändert hat.

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Bald kann der Innenverteidiger auch wieder auf die Unterstützung seiner Elisa und der gemeinsamen Zwillinge Bianca und Diana setzen. Zumindest zeigte Elisa auf Instagram vor wenigen Tagen ein Foto vom Umzug aus Bern. Und, wer weiß, vielleicht bleibt die junge Familie ja sogar noch länger als bis zum Saisonende in Köln. Sörensen, dessen Vertrag 2021 ausläuft, und der FC werden es sich in den nächsten Monaten genau überlegen.