Derby-ScharmützelFC-Coach Baumgart übel beleidigt – ungemütlicher Empfang für Wirtz

Florian Wirtz spielt mit Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Köln.

Florian Wirtz (M.) spielte in der Jugend für den 1. FC Köln und traf am Sonntag (24. Oktober 2021) mit Bayer Leverkusen erstmals vor Fans auf seinen Ex-Klub.

Florian Wirtz, der erstmals vor Fans auf seinen Ex-Klub traf, stand beim Rhein-Derby 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen im Fokus. Die Gäste-Anhänger nahmen FC-Trainer Steffen Baumgart ins Visier.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln. FC gegen Bayer – beim Begriff „Derby“ scheiden sich die Geister, doch fest steht: Dieses Aufeinandertreffen hat immer Zündstoff! Lag beim 2:2 am Sonntag (24. Oktober 2021) vor allem an Florian Wirtz (18) und Steffen Baumgart (49), die während des Spiels übel beschimpft wurden.

Florian Wirtz beim 1. FC Köln ausgepfiffen

Wirtz spielte erstmals vor Fans im Rhein-Energie-Stadion gegen seinen Ex-Klub – und das am Geißbockheim ausgebildete Bayer-Juwel wurde gnadenlos ausgepfiffen. Beim ersten Ballkontakt waren die Reaktionen der FC-Anhänger noch verhalten, bei Wirtz‘ erster Offensivaktion dann aber unüberhörbar. Genau wie der hämische Applaus, als sein Abschluss nach sieben Minuten meterweit am Tor vorbeiging.

Nach 77 Minuten hatte der insgesamt unauffällige Nationalspieler vorzeitig Feierabend, musste für Exequiel Palacios (23) weichen. Auch das begleiteten die Kölner mit einem gellenden Pfeifkonzert. Wirtz‘ Verlust Anfang 2020 war der wohl teuerste Fehler der Klub-Geschichte – das können die FC-Fans nicht abhaken. Bei allem Frust sollte allerdings auch klar sein: Die Schuld dafür ist nicht bei dem gerade mal 18-Jährigen zu suchen.

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Bayer-Kapitän Lukas Hradecky (31) nach Abpfiff: „Eine schwierige Situation für ihn. Da muss er durch. Das sind die Erlebnisse, durch die man besser wird.“

Leverkusen-Fans beleidigen Steffen Baumgart

Wirtz‘ Wechsel war im Vorfeld des Derbys auch ein Thema der Wortgefechte zwischen FC-Coach Baumgart und Bayer-Boss Rudi Völler (61) gewesen. Der Kölner Trainer hatte zudem erklärt: „In Leverkusen hätten wir auch ein Heimspiel.“

Die Quittung gab es am Sonntagnachmittag aus dem Gäste-Block, die rund 3000 Bayer-Anhänger beschimpften Baumgart immer wieder weit unter der Gürtellinie und lautstark als „Hurensohn“. In der Vergangenheit waren mehrfach Bundesliga-Partien aufgrund ähnlicher Schmähgesänge gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (81) unterbrochen worden.

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Seine Fehde mit Völler hatte Baumgart schon vor Anpfiff beendet und bei DAZN versöhnliche Worte gefunden: „Rudi ist einer der besten Fußballer, die wir je hatten, eine Persönlichkeit. Wenn das eine oder andere zu viel war, tut mir das leid. Grundsätzlich haben wir viel Respekt voreinander. Dabei sollten wir es belassen.“ Wussten die Bayer-Fans wohl nicht…

Köln-Rückkehrer Wirtz wurde zwischenzeitlich ebenfalls als „Hurensohn“ beleidigt, wenn auch nicht so laut und so oft wie Baumgart. Kölns Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler (35) wusste bereits vor der Begegnung: „Das ist ein sehr emotionales Spiel gegen einen direkten Nachbarn, da kann es schon mal heißer hergehen.“