Mit Talentshow „Superlatent“Faisal Kawusi: „Ich bin wieder da“

Faisal Kawusi - Produzent, Erfinder und Gastgeber von „Das Superlatent“ im Düsseldorfer „Klub Kulb“

Faisal Kawusi - Produzent, Erfinder und Gastgeber von „Das Superlatent“ im Düsseldorfer „Klub Kulb“

Er ist zurück im Rampenlicht – und das mit einer neuen Talentshow. „Das Superlatent“ heißt die Show, mit der Faisal Kawusi seine Fangemeinde begeistert. Allerdings nicht im Fernsehen.

von Nathalie Riahi  (nari)

Faisal Kawusi ist zurück! Sein neues Projekt, die Talentshow „Das Superlatent“ kann man auf der neuen App „Pocher Club“ von Oliver Pocher sowie auf der Plattform „Patreon“ sehen und - in gekürzter Version - bei YouTube sowie auf Social Media.

Und das Beste: Man kann die Show auch live erleben. Sie wird vor Publikum im Düsseldorfer „Klub Kulb“ in der Altstadt produziert. EXPRESS.de sprach mit Faisal Kawusi (34).

Faisal Kawusi: Kumpel Oliver Pocher ist mit in der „Superlatent“-Jury

„Die sinnloseste Unterhaltungsshow aller Zeiten – von und mit Faisal Kawusi ist der Untertitel der Show Das Superlatent“, bei der Kandidaten ihr latentes Talent auf der Bühne vor Publikum und Jury beweisen können. Allerdings gewinnt man nicht automatisch, wenn man das beste oder außergewöhnlichste Talent präsentiert. Die Herausforderung besteht nämlich darin, seinen Auftritt vorher selbst nach Punkten einzuschätzen. Derjenige, dessen Eigenbewertung deckungsgleich mit dem Durchschnitt der Jury-Wertung ist, gewinnt die Show und somit das Preisgeld von 1500 Euro.

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„Bei dieser Talentshow kann jeder mitmachen und jeder kann gewinnen. Wir faken nichts!“, sagt Faisal Kawusi. „Für mich als Produzent ist das der komplette Kontrollverlust. Da kann alles passieren.“ Es sei eine „Anti-Show“. Keine Castingshow. Kawusi: „Es ist mein Pendant zu Shows mit handverlesenen Kandidaten. Bei uns muss keine Oma eines Teilnehmers verstorben sein, damit er nach einem traurigen Schwarz-Weiß-Film auftreten darf“, sagt der 34-Jährige. „Es geht um Anti-Perfektion. Ich möchte damit zeigen, dass das Perfekte im Unperfekten liegt.“

Faisal Kawusi mit den anderen Mitgliedern der „Superlatent“-Jury: Dragqueen Catherrine LeClery, Sängerin Linda Teodosiu sowie Moderator und Comedian Oliver Pocher.

Faisal Kawusi mit den anderen Mitgliedern der „Superlatent“-Jury: Dragqueen Catherrine LeClery, Sängerin Linda Teodosiu sowie Moderator und Comedian Oliver Pocher.

So divers wie die Kandidaten und Kandidatinnen so ist auch die Jury. Mit dabei sind Comedian und Moderator Oliver Pocher, Sängerin Linda Teodosiu, Dragqueen Catherrine LeClery, Moderator Mola Adebisi und natürlich Faisal Kawusi selbst. „Auch die Jury ist nicht extra zusammengestellt, um die Diversität zu betonen. Das sind einfach meine Freunde!“ In zwei Wochen wird die zuletzt aufgezeichnete Show zu sehen sein.

Faisal Kawusi kann sich seine Talentshow fürs Fernsehen vorstellen

Dabei ist auch Kandidat Hakob, der durch körperliche Einschränkungen auf einer Art fahrender Bank sein Talent unter Beweis gestellt hat. „Wir waren verblüfft, so etwas hatten wir noch nie gesehen. Es hat uns so beeindruckt, mit welchem Selbstbewusstsein der 22-jährige Hakob aufgetreten ist – Gänsehaut!“, beschreibt es Faisal Kawusi. „Seine Betreuerin ist vorher zu mir gekommen und freute sich über das Format der Talentshow, bei der jeder mitmachen kann. Das sei wahre Inklusion, meinte sie.“

Mit Leidenschaft sind Faisal Kawusi und die Jury dabei. „Meine Show lebt davon, dass alles von Herzen kommt. Wir sind einfach so, wie wir sind.“ Wäre die Show nicht auch etwas fürs Fernsehen? „Ich könnte es mir vorstellen“, sagt Faisal Kawusi. „Aber es gibt Bedingungen. Ich habe keinen Bock, dass mir reingelabert wird. Es ist meine Show und die lebt davon, dass sie mit Herz gemacht ist.“

Kawusi ist Vater geworden, hat 50 Kilo verloren, Unternehmen gegründet

Über zwei Jahre ist es her, da wurde es 2022 im TV plötzlich ruhig um Faisal Kawusi. Ausschlaggebender Grund dafür war ein Witz, den der Comedian über „K.o.“-Tropfen auf Social Media gemacht hatte, woraufhin sein damaliger Sender Sat.1 sich von ihm distanzierte. Viel ist passiert in Faisal Kawusis Leben in den vergangenen zweieinhalb Jahren.

Wie geht es ihm heute? „Ich fühle mich im Leben angekommen. In den letzten Jahren war es nicht immer einfach. Aber ich sehe das als Geschenk. Ich bin im August letzten Jahres Vater geworden, ich habe 50 Kilo abgenommen, habe mein eigenes Unternehmen gegründet und meine eigene Show entwickelt. Ich habe viele Fans – aber auch viele, die mich nicht mögen. Denen zeige ich den Stinkefinger mit einem fetten Lächeln und sage: Ich bin wieder da! Ob es euch passt oder nicht.“

Faisal Kawusis „Superlatent“: Jeder kann mitmachen und gewinnen

Auch mit einem eigenen Bühnenprogramm ist der deutsche Comedian mit afghanischen Wurzeln seit Frühjahr wieder auf Tour: „Reinkanaktion“ heißt es.

Die Idee zu seiner besonderen Talentshow „Das Superlatent“ hatte Faisal Kawusi im vergangenen Jahr. „Ich bin im letzten Jahr für einen Monat nach Indien gereist. Ich war frisch Papa geworden und musste erstmal darauf klarkommen, dass ich jetzt für ein anderes Menschenleben verantwortlich bin.“ Warum Indien? „Afghanen sind große Bollywood-Fans. Ich bin es seit meinem dritten Lebensjahr. Ich verstehe zudem die Sprache, ich spreche Hindi. Und dort habe ich mich inspirieren lassen. Ich war eh auf der Suche, ich wollte etwas Eigenes erschaffen. So hatte ich die Idee zu der Talentshow, die von Herzen kommt und bei der wirklich jeder mitmachen kann.“

140 Gäste können live im Publikum dabei sein. Am 7. August ist es im „Klub Kulb“ am Burgplatz wieder so weit. Doch warum eigentlich in Düsseldorf? Faisal Kawusi, der in Köln lebt, hat eine simple Erklärung: „Ein Freund von mir hat zwei Clubs. Einen in Köln und einen in Düsseldorf. Der in Düsseldorf hat mir besser gefallen.“

Wer live im Club dabei sein will, Tickets für „Das Superlatent“ gibt es bei Eventim.de (Bestell-Hotline: 01806/ 570070).