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Kommentar zu RTLZoff um „Viva la Diva” eskaliert: Toleranz ja, Nächstenliebe nein?

Sieben Drag Queens auf der Bühne von „Viva la Diva” auf RTL.

Als „Madame Lestrange” gewann Faisal Kawusi (l.) die RTL-Show „Viva la Diva”. Seine Teilnahme sorgt allerdings für viel Kritik.

Faisal Kawusi heißt der Sieger der RTL-Show „Viva la Diva”. Doch sein Auftritt sorgte für reichlich Kritik.

von Thomas Werner (tw)

RTL setzt ein Zeichen. Mit einer eigenen „Woche der Vielfalt”, die vor allem für Toleranz werben und Vorurteile bekämpfen soll. „Viva la Diva” am Montagabend (20. Juni) war dafür ein toller Auftakt, findet unser Autor. Doch das wichtigste Zeichen des Abends blieb aus. Der EXPRESS.de-Kommentar.

Das Allgemeine vorab: Was RTL in der „Woche der Vielfalt” tut, verdient nichts als Respekt und Applaus. Haltung zeigen, Zusammenhalt leben, Vielfalt feiern – ein starkes Zeichen nach außen, auch wenn das Thema vielen Ewig-Gestrigen nicht passen mag.

„Viva la Diva“: Faisal Kawusi gewinnt und sorgt für Kritik

Auch „Viva la Diva”, der pompöse Auftakt am Montagabend (20.15 Uhr), wusste mit prominenten Drag Queens und Unterhaltungsfaktor zu gefallen.

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Und: Die Sendung wurde vom Publikum honoriert, zwölf Prozent Marktanteil in der Hauptzielgruppe (14 bis 49 Jahre) bedeuteten den Tagessieg.

Faisal Kawusi hatte mit einem geschmacklosen Spruch für Schlagzeilen gesorgt

Aber: Das heißt nicht, dass RTL im Prozess alles richtig gemacht hat. Sieger Faisal Kawusi ließ sich in der Show feiern, während viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Nase rümpften.

Rückblick: Mit einem geschmacklosen Kommentar unter einem Instagram-Foto von Comedian Joyce Ilg hatte Kawusi an Ostern für einen Skandal gesorgt, auch bei seinem ersten Statement zeigte er sich zunächst uneinsichtig.

Faisal Kawusi: „Das nächste Mal werde ich die Dosis verstärken, versprochen.“

Konkret hatte Kawusi Künstlerin Silvi Carlsson, die angab, fast an K.o.-Tropfen gestorben zu sein, geantwortet: „Das nächste Mal werde ich die Dosis verstärken, versprochen.“

Später entschuldigte sich der 30-Jährige zwar, aber für Formate, die für Nächstenliebe und Toleranz stehen, hat er sich disqualifiziert. Bemerkenswert, dass das bei RTL offenbar anders gesehen wird.

RTL erklärt: „Viva la Diva“ mit Faisal Kawusi war schon lange abgedreht

„Viva la Diva” war an Oster schon abgedreht, wie RTL am Montagabend in einem Statement erklärte. „Für Diskriminierung und Respektlosigkeit gibt es hier keinen Platz, da sind sich alle Beteiligten einig.“ Tja, nur für einen Komiker, der einen dieser Begriffe öffentlich bedient hat. 

Ebenfalls fragwürdig: Statt ein erklärendes Statement schon während der Sendung einzublenden, mussten sich Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich ärgerten, für eine Erklärung auf die Social-Media-Kanäle des Kölner Senders bequemen. So geht man nicht mit einem Fall um, von dem man wusste, dass er für Kritik sorgen wird. Vor allem nicht, wenn seit Ostern klar war, dass genau dieser Tag kommen würde.

Ein logischer Schritt wäre gewesen, die Sendung nach den Äußerungen von Kawusi nicht auszustrahlen. Warum sich RTL zu diesem Schritt nicht durchringen konnte, bleibt unklar. Ein Schelm, wer dabei nur an die Quoten denkt. Es ging doch um das wichtige Zeichen nach außen ...