Selenskyj-Rede vor UnterhausBoris Johnson: „Niemals zuvor einer solchen Ansprache zugehört“

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht per Videoschalte zu den Abgeordneten des britischen Unterhauses über die aktuelle Lage in der Ukraine.

Wolodymyr Selenskyj sprach am 8. März 2022 per Videoschalte vor dem britischen Unterhaus.

Bei seiner Ansprache vor dem britischen Unterhaus hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Kampfgeist seines Landes beschworen.

Es geht für die Ukraine angesichts des russischen Angriffs um die Shakespear'sche Frage „Sein oder nicht sein“ – das hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag, 8. März 2022, bei seiner Ansprache vor dem britischen Unterhaus gesagt. Selenskyj, der per Videotelefonat aus Kiew zugeschaltet war, beschwor den Kampfgeist seines Landes. Zudem bat er London um weitere Unterstützung.

Er könne nun angesichts des zähen Widerstands seiner Landsleute gegen die russische Armee eine definitive Antwort auf die Frage geben. „Sie lautet definitiv: sein“, sagte Selenskyj.

Von Großbritannien erhoffe er sich unter anderem weitere Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und die Einstufung Russlands als terroristischen Staat, sagte der ukrainische Präsident. Er erneuerte auch die Forderung nach einem Flugverbot über der Ukraine.

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Wolodymyr Selenskyj spricht vor dem britischen Unterhaus

Die Rede wurde mit großem Applaus von den Abgeordneten aufgenommen. Niemals zuvor habe das Unterhaus einer solchen Ansprache zugehört, sagte der britische Premier Boris Johnson nach Selenskyjs Rede.

Selenskyjs sagte unter anderem: „Wir werden uns nicht ergeben und wir werden nicht verlieren. Wir werden bis zum Ende kämpfen, zur See und in der Luft. Wir werden weiter um unser Land kämpfen, koste es was es wolle. Wir werden in den Wäldern kämpfen und in den Feldern, an den Küsten, in den Städten und Dörfern, in den Straßen und auf den Hügeln.“

Man werde die Ukraine mit Waffen und Sanktionen und allen diplomatischen, humanitären und wirtschaftlichen Mitteln unterstützen, um das Vorhaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin, das Land zu unterwerfen, scheitern zu lassen, so der britische Premier. (dpa)