Putin hat vom 8. bis zum 10. Mai eine einseitige Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. Hintergrund sind die Feierlichkeiten zum Weltkriegsgedenken am 9. Mai. Die Ukraine provoziert mit Aussagen zu einem möglichen Angriff auf die Parade, Moskau droht mit Vernichtung.
Angriff auf Putins Parade?Gerüchteküche brodelt, Ukraine provoziert – Moskau droht jetzt mit Vernichtung

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Der russische Präsident Wladimir Putin (hier am 30. April 2025 in Moskau).
In Moskau spricht man von einer „Geste des guten Willens“ – doch für die Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin sieht Wahrheit ganz anders aus.
Dass der Kreml-Chef eine dreitägige Waffenruhe im Ukrainekrieg zwischen dem 8. und 10. Mai angekündigt hat, wertet man hier vielmehr als taktisches Manöver, statt ernst gemeinte Aktion.
Putins Militärparade Ziel von Angriff?
Der russische Präsident Wladimir Putin scheint entschlossen, die jährliche Feier des Siegs über Nazi-Deutschland ohne Störungen zu absolvieren. Diese Tradition wird in Russland mit einer prunkvollen Militärparade in Moskau begangen. In der Vergangenheit war auch die russische Hauptstadt Ziel von ukrainischen Drohnen-Angriffen geworden. Dies will Putin am Tag der Parade unbedingt vermeiden.
Kritische Stimmen, darunter der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow, vermuten, dass Putin den Waffenstillstand nur ausrief, „damit er seine Diktatorenkollegen und Speichellecker bei seiner Parade empfangen kann“. Kasparow unterstreicht weiter die Bedeutung militärischer Ziele bei dieser Parade: „Es sollte klargestellt werden, dass die Zurschaustellung von Waffen, die zur Ermordung von Ukrainern eingesetzt werden, ein legitimes militärisches Ziel ist.“ Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Auch in Nachbarländern hat man klare Ansichten über Putins Ankündigungen. Artur Rehi, ein estnischer Analyst, sieht die Aussagen als „nichts weiter als eine weitere Manipulation“, die vornehmlich aus Angst vor ukrainischen Drohnen resultiert.
In Kyjiw stieß Putins Idee eines temporären Waffenstillstands auf taube Ohren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestand darauf, dass nur eine „bedingungslose und vollständige Feuerpause“ in Betracht kommt. In seiner Ansprache befeuerte er Spekulationen über mögliche Hintergründe aus Moskaus Perspektive, indem er sagte, Russland sei „im Moment darum besorgt, ob ihre Parade stattfinden kann – und das zu Recht“.
Gerüchte über möglichen Angriff auf Putins Parade
Interessant sind die Reaktionen der Öffentlichkeit und aus der militärischen Führung der Ukraine. Major Alexej Getman äußerte sich offen zu einem möglichen Gegenzug Kyjiws, sprich ebenfalls eine einseitige Waffenruhe auszurufen: Sollte Russland den Waffenstillstand nicht ernst nehmen, könnte die Ukraine den russischen ebenfalls ignorieren und mit eigenen Maßnahmen reagieren. Seine provokante Bemerkung: „Das bedeutet, dass unsere Drohnen an der Parade auf dem Roten Platz teilnehmen können.“
Der Chef der ukrainischen Militärgeheimdienste, Kyrylo Budanow, habe zudem erklärt, die Besucher der Parade in Moskau sollten „Ohrstöpsel mitbringen“, heißt es in den sozialen Medien – eine valide Quelle für diese angebliche Aussage gibt es nicht.
Moskau reagiert auf Gerüchte und droht mit Vernichtung
Moskau reagierte unterdessen am Samstag auf diese Gerüchte – und drohte Kyjiw für den Fall eines Angriffs während der Parade am 9. Mai kurzerhand mit der Vernichtung.
Selenskyjs Worte seien nur eine „verbale Provokation“, schrieb der russische Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew in seinem Telegram-Kanal und bezeichnete den Ukrainer als „unrasiertes Arschloch“. In der Ukraine sei man sich darüber bewusst, „dass im Falle einer echten Provokation am Tag des Sieges niemand garantieren kann, dass der 10. Mai in Kyjiw noch stattfinden wird“, drohte Medwedew.
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Simon Küpper) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.