„Wir werden jetzt keine Versuche unternehmen“SPD spricht Klartext zu Schröder-Besuch bei Putin

Das Archivbild zeigt den Altkanzler Gerhard Schröder (SPD, l.), der 2018 den russischen Präsidenten Wladimir Putin umarmt. Nach der Reise von Schröder nach Moskau will die SPD ihn nicht nach seinem Gespräch mit Putin über den Ukraine-Krieg fragen.

Das Archivbild zeigt den Altkanzler Gerhard Schröder (SPD, l.), der 2018 den russischen Präsidenten Wladimir Putin umarmt. Nach der Reise von Schröder nach Moskau will die SPD ihn nicht nach seinem Gespräch mit Putin über den Ukraine-Krieg fragen.

Mit Putin reden sie beide – während Kanzler Scholz zum Telefon greift, ist Altkanzler Schröder direkt nach Moskau gereist, um den Kreml-Chef zu sprechen. Beides soll einem Ziel dienen: den Ukraine-Krieg zu beenden. Die SPD geht weiterhin auf Abstand zu der Reise, von der noch vieles unklar ist.

Nach der Reise von Gerhard Schröder nach Moskau will die SPD den früheren Bundeskanzler nicht nach seinem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg fragen. „Wir werden jetzt keine Versuche unternehmen, über die Beweggründe dieser Reise etwas herauszufinden“, sagte Generalsekretär Kevin Kühnert am Montag, 14. März 2022,  in Berlin.

In der Parteizentrale wisse man nicht mehr über die Reise als in den Medien berichtet worden sei.

„Wenn er meint, dort irgendwelche Erkenntnisse gewonnen zu haben, die wichtig sind für kommende politische Entscheidungen der Bundesregierung, dann, glaube ich, stehen ihm alle Kontaktdaten so weit zur Verfügung, dass er darauf zurückgreifen könnte“, sagte Kühnert.

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„Solange er das nicht tut, müssen wir davon ausgehen, dass das keine Reise ist, die von großem Belang ist für die politischen Entscheidungen, die jetzt von verantwortlicher Seite zu treffen sind.“

Schröder war am Mittwoch nach Moskau gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Gespräche über den Ukraine-Krieg zu führen. Schröder flog nach Informationen der dpa und anderer Medien über Istanbul nach Moskau. Ein Gespräch zwischen Schröder und Putin fand am Donnerstag statt. Er hatte seine Reise nach Moskau nicht mit der Bundesregierung abgestimmt. (dpa/mg)