Nach mehr als vier Jahrzehnten am Netz steht das Kohlekraftwerk Es Murterar in Alcúdia auf Mallorca vor dem Aus. Der Energieversorger Endesa hat bestätigt, dass die Stilllegung für 2026 vorbereitet wird, um die Ziele der Energiewende zu erfüllen.

Für die rund 50 verbliebenen Mitarbeiter hat das Unternehmen bereits Gespräche über Vorruhestandsregelungen und Versetzungen eingeleitet. Endesa betont, dass es zu keinen „traumatischen Abgängen kommen muss“. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.

Ein Gigant mit nur noch symbolischer Bedeutung

Das Kraftwerk, das seit 1981 in Betrieb ist, gehört zu den letzten in Spanien, die noch auf den Klimakiller Kohle setzen. Die endgültige Entscheidung über den genauen Zeitpunkt der Abschaltung liegt bei Red Eléctrica de España, dem Betreiber des nationalen Stromnetzes. Dieser muss sicherstellen, dass die Energieversorgung auch ohne Es Murterar stabil bleibt.

In den letzten sechs Jahren war die Rolle des Kohlemeilers ohnehin nur noch symbolisch. Er wurde lediglich für Notfälle bereitgehalten, spielte aber selbst dabei keine relevante Rolle. Als im April ein großer Stromausfall Teile Spaniens lahmlegte, lieferte die Anlage laut Experten null Watt zur Stabilisierung des Inselnetzes.

Der schrittweise Rückbau begann bereits Ende 2019 mit der Abschaltung der ersten beiden Blöcke und einer Betriebsbeschränkung auf 1.500 Stunden jährlich für die verbleibenden. Im August 2021 wurde diese Zeit für die Blöcke 3 und 4 auf nur noch 500 Stunden pro Jahr, also etwa 20 Tage, reduziert. Diese Grenze war im laufenden Jahr 2025 bereits vor der Jahresmitte erreicht. (red)

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