Die Wohnungsnot auf der Baleareninsel spitzt sich dramatisch zu.
Wohn-Albtraum auf MallorcaArmut und Luxus prallen aufeinander

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Alter Mann kniet auf dem Boden und bettelt mit Becher.
Die Wohnsituation auf Mallorca wird immer prekärer, und ein Ende ist nicht in Sicht. Ein besonders drastisches Beispiel für diese Krise zeigt sich im Stadtteil Nou Llevant in Palma. In diesem südöstlichen Viertel, in dem sich viele Deutsche in Neubauten niedergelassen haben und Geschäfte wie Rossmann und Lidl florieren, sind immer mehr Menschen gezwungen, in Zelten und Wohnmobilen auf öffentlichen Grünflächen und Parkplätzen zu leben.
Diese angespannte Lage wird durch unaufhaltsam steigende Miet- und Kaufpreise weiter verschärft. Laut den Daten der spanischen Steuerbehörde für das Jahr 2023 verdienten Immobilieneigentümer auf den Inseln durchschnittlich 12.487 Euro pro Mieter. Diese Zahl liegt weit über dem spanischen Landesdurchschnitt von 8.888 Euro und noch weiter über den Einnahmen in günstigeren Regionen wie Extremadura (5.952 Euro) oder Murcia (6.186 Euro). Das berichtet „Mallorca Magazin“.
Regierung verspricht Hunderte neue Sozialwohnungen
Auf dem Verkaufsmarkt zeigt sich ein ähnliches Bild extremer Preissteigerungen. Der Quadratmeterpreis auf Mallorca nähert sich der bedenklichen Marke von 4.000 Euro, während der landesweite Durchschnitt bei nur 1.940 Euro liegt. Die balearische Notarkammer berichtet, dass immer mehr vermögende ausländische Käufer auf den Inselmarkt drängen und die hohen Summen oft in bar bezahlen, anstatt wie in Spanien üblich eine Hypothek aufzunehmen.
Angesichts dieser eskalierenden Wohnkrise hat die konservative Inselregierung eine Initiative angekündigt. Ministerpräsidentin Marga Prohens von der Volkspartei (PP) hat ein Budget von 228 Millionen Euro für den Bau von 1.213 neuen Sozialwohnungen auf den Inseln zugesagt. Für Mallorca selbst sind 613 neue Einheiten vorgesehen, davon 210 in Palma und der Rest in Orten wie Marratxí, Sóller, Llucmajor, Petra, Sineu und Manacor.
Trotz dieser Pläne lehnt die Regierung der Volkspartei die Einführung von Mietpreisdeckeln in besonders betroffenen Gebieten weiterhin strikt ab. Die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme wurde in der galicischen Stadt La Coruña unter Beweis gestellt, wo die sozialistische Bürgermeisterin Inés Rey eine Deckelung durchsetzte. Dies führte zu einem leichten Rückgang der Mietpreise, die sich bei etwa 730 Euro pro Monat einpendelten – ein Betrag, der im Vergleich zu den horrenden Mieten auf Mallorca wie ein Traum erscheint. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
