+++ EILMELDUNG +++ Schwerer Unfall auf A61 Fahrbahn Richtung Köln gesperrt – Lange Staus im Berufsverkehr erwartet

+++ EILMELDUNG +++ Schwerer Unfall auf A61 Fahrbahn Richtung Köln gesperrt – Lange Staus im Berufsverkehr erwartet

Er bekam kuriose AuszeichnungWird dieser Bonner der neue „Von Floerke“?

omar-el-rachwani-monsieur-du-monde

Omar El-Rachwani ist Gründer des Bonner Unternehmens „Monsieur du Monde“.

Bonn – Nach seinem Mega-Deal bei „Die Höhle der Löwen“ standen „Von Floerke“-Gründer David Schirrmacher (27) alle Türen offen. Doch Suff- und Waffeneskapaden, Sexismus und üble Pöbelattacken gegen seine Investoren führten zur Insolvenz.

Stiehlt ihm jetzt ein anderer Bonner die Show? Omar El-Rachwani (27) startet mit seiner Herrenaccessoire-Marke „Monsieur du Monde“ (dt. „Mann von Welt“) durch.

Der Jungunternehmer hat den ersten großen Deal bereits abgelehnt – und erzählt uns, welchen kuriosen „Preis“ er in der Vergangenheit abgestaubt hat.

Alles zum Thema Die Höhle der Löwen

Die Idee zu „Monsieur du Monde“ kam dem Bonner bei der eigenen Hochzeit

Ausgerechnet bei seiner eigenen Hochzeit wurde Omar klar: Wir Männer brauchen dringend modische Nachhilfe.

„Viele meiner männlichen Gäste waren entweder ziemlich eintönig oder zu schrill gekleidet. Sie sahen gut aus, aber nicht gut genug für meine Hochzeit. Außer mein Schwiegervater natürlich“, sagt Omar mit einem Augenzwinkern.

Das ist jetzt zwei Jahre her. Schon in dieser kurzen Zeit hat sich „Monsieur du Monde“ als ernstzunehmende Marke etabliert.

Wird „Monsieur du Monde“ das neue „Von Floerke“ in gut?

Von der Bonner Südstadt aus versorgt Omar Männer in ganz Deutschland mit Krawatten, Einstecktückern, Socken und anderen Accessoires. 

Die Parallelen zu „Von Floerke“ sind nicht von der Hand zu weisen. Auch dessen Gründer David Schirrmacher wollte von Bonn aus die Welt mit Herren-Accessoires erobern. Doch der frühe Erfolg samt 180.000-Euro-Deal mit Investor Frank Thelen kam wohl zu schnell.

Hier lesen Sie mehr über die Entgleisungen von „Von Floerke“-Gründer David Schirrmacher.

20180223_tb_VonFloerke_019

„Von Floerke“-Gründer David Schirrmacher.

„Ich fand es sehr interessant, dass sich mit 'Von Floerke' mal wieder ein Bonner Start-Up in der Szene etabliert hat und habe die Entwicklung aufmerksam verfolgt“, sagt Omar.

„Der Gründer wohnt auch nicht weit von unserem Büro entfernt. Schade, dass das Unternehmen so den Bach heruntergegangen ist“, ergänzt er.

Betont mit Blick auf die ganzen Skandale des Gründers aber auch: „Ich bin überzeugt davon, dass jeder – egal, ob Privatmensch oder Unternehmer – eine soziale Verantwortung hat.“

Lesen Sie auch: So teilt Frank Thelen gegen „Von Floerke“ aus.

Bonner Unternehmen „Monsieur du Monde“ produziert in Deutschland

Diese Verantwortung fängt für Omar schon bei der Produktion seiner Kollektionen an. „Ein großer Teil unserer Produkte wird in Deutschland hergestellt“, sagt der Jungunternehmer. Qualität, die trotzdem bezahlbar sein soll.

„Monsieur du Monde“ und die Produzenten verzichten weitgehend auf Plastik, die Versandkartons bestehen aus recycelten Materialien.

Außerdem werden zehn Prozent der Umsätze an eine gemeinnützige Organisation in Bonn gespendet. „Das hat für mich auch mit Gerechtigkeit zu tun“, sagt Omar.

omar-el-rachwani-monsieur-du-monde

Omar El-Rachwani ist Gründer des Bonner Unternehmens „Monsieur du Monde“.

Wegen seines starken Gerechtigkeitssinns wäre der 27-Jährige übrigens fast in einer ganz anderen Berufssparte gelandet: „Ich habe als Kind eigene Strafzettel an Falschparker verteilt. Mein Traum war es immer, später Polizist zu werden.“

„Monsieur du Monde“-Gründer bekam kuriose Auszeichnung

Und warum jetzt Herrenaccessoires und nicht zum Beispiel Anzüge? „Eine Krawatte passt dir, mir und jedem anderen“, sagt Omar. Bei Sakkos und Hosen sei das anders.

Der sportliche Bonner weiß, wovon er spricht. Anzüge von der Stange sind ihm an Armen, Schultern und Rücken grundsätzlich zu eng. Doch nicht nur an diesen Stellen: „In der Abi-Zeitung wurde ich auf Platz 1 des 'heftigsten Hinterns' gewählt“, erzählt uns Omar lachend.

Kataris wollten mit sechsstelligem Betrag beim Bonner Unternehmen einsteigen

Wohin die Reise für „Monsieur du Monde“ gehen kann, zeigte sich kürzlich: Geschäftsleute aus Katar wollten mit einem sechsstelligen Betrag beim Unternehmen einsteigen.

„Ich bin das erste Mal in meinem Leben Business Class geflogen, wurde eingeladen“, erzählt Omar. „Die gebotene Summe war so hoch, dass ich meinen Job hätte kündigen müssen.“ Momentan arbeitet der 27-Jährige noch im Investment-Bereich einer großen Bank.

„Von Floerke“ in seriös? Gründer lehnte Katar-Deal ab

Doch Omar lehnte ab. „Ich will aus eigener Kraft wachsen und nicht von meinen Werten und meiner Vision abrücken.“ Und die lautet: Ein Unternehmen aufbauen, das sowohl für Qualität als auch soziales Engagement steht.

Wenn Omar daran denkt, wie es zum hochdotierten Angebot kam, muss er schmunzeln: „Um Geld für den Aufbau von 'Monsieur du Monde' zu verdienen, habe ich als Chauffeur Kataris durch die Gegend gefahren. Und jetzt habe ich ihnen mein Unternehmen vorgestellt.“

Ein Bonner auf der Überholspur, der trotzdem nicht abhebt. Wäre das nicht was für Sie, Herr Thelen?