Max Kugel backt nur BrotBonner Kult-Bäcker verrät sein Erfolgsrezept

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Bäcker Max Kugel steht für gewöhnlich bereits ab 4.30 Uhr morgens in der Backstube und bereitet im Laden alles für den Tag vor.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Qualität lässt sich in Bäckereien oft an kleinen Details erahnen. Am Geruch von frisch gebackenem Brot, der gut sortierten Auslage – oder einem Schild im Schaufenster.

Während manch ein Bäcker die übriggebliebene Ware vom Vortrag für die Hälfte des Preises anbietet, haben sich Kunden der Bäckerei Max Kugel in der Bonner Südstadt inzwischen daran gewöhnt, ab und an mit dem Schild „Sorry Leute, wir sind ausverkauft!“ begrüßt zu werden.

Bäckerei Max Kugel seit über zwei Jahren in Bonn erfolgreich

Seit inzwischen rund zweieinhalb Jahren betreibt Max Kugel den Laden auf dem Bonner Talweg und noch immer gibt es dort ausschließlich Brot. Zehn Sorten sind es insgesamt. Der Erfolg und die große Stammkundschaft geben ihm Recht. Das Konzept, ausschließlich auf ein Produkt zu setzen, funktioniert bestens. Der Bäcker weiß: „Die Kunden sind froh, dass sie bei uns reinkommen können und sehen: Hier fokussiert sich jemand auf eine Sache.“

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Dass er vom ersten Tag an derart gut in der Südstadt ankommt, hätte er angesichts des gewagten Konzepts nicht gedacht. „Das ging weit über meine Erwartungen hinaus“, gibt er zu, „es ging quasi von null auf hundert und seitdem ist es kontinuierlich so weitergelaufen".

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Wer zu spät kommt, wird in der Bäckerei Max Kugel gelegentlich mit dem Schild „Sorry Leute, wir sind ausverkauft!“ begrüßt.

Tatsächlich stehen die Kunden regelmäßig Schlange, viele leben in der Nachbarschaft und sind schnell zu begeisterten Stammkunden geworden. „In erster Linie, und das war auch immer mein Ziel, backen wir fürs Viertel“, erklärt Kugel. Aber auch neue Leute schauen immer wieder rein, nehmen Flyer mit und machen die Bäckerei über die Grenzen der Südstadt hinaus bekannt.

Einmalig in Bonn: Bäckerei Max Kugel bleibt ihrem Konzept treu

Schon bei der Eröffnung war Kugel klar, dass selbst im Erfolgsfall weitere Filialen nicht in Frage kommen. An dieser Einstellung hält er bis heute fest. Die Qualität, die im Laden in der Südstadt geboten werde, sei nur durch den großen Fokus auf Arbeit und Produkt gewährleistet. Daran wolle man auch in Zukunft festhalten.

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Bäcker Max Kugel vertraut seit Eröffnung seines Ladens in der Bonner Südstadt auf ein Konzept: Nur Brot. Der Erfolg der ersten zweieinhalb Jahre gibt ihm Recht.

Auch die anfängliche Idee einer möglichen Kooperation mit der benachbarten Metzgerei, um belegte Wurstbrote anzubieten, sei keine Option mehr: „Das haben wir noch mal überdacht, weil wir uns voll und ganz auf das Brot fokussieren wollen und die Nachfrage noch immer so groß ist. Ich würde nichts mit reinnehmen, wodurch wir den Fokus aus den Augen lassen würden.“

Max Kugel betreibt Bäckerei in Bonn aus Leidenschaft

Das Wort Fokus, unverkennbar einer der Hauptbestandteile seines Konzepts, fällt bei Kugel immer wieder. Seine Begeisterung für Brot wird deutlich, wenn er über die Qualität seiner Rohstoffe spricht oder betont, dass sein Mehl aus Franken kommt, „weil ich der Meinung bin, dass im Süden die Mehle wesentlich stärker sind.“

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Eine große Karte in der Bäckerei zeigt auf, wo in der Welt Kugel überall Inspiration für seine Idee gefunden hat. Metropolen in den USA und Kanada sind darunter, aber auch Zürich, die thailändische Insel Phuket oder die Nordfriesische Insel Föhr.

Als Erinnerung an die Zeit im Norden gehört das „Föhrer Weißbrot“ zum Standardsortiment. Und noch immer gewinnt Kugel Abwechslung und Motivation bei Reisen in andere Länder – und andere Bäckereien.

Dass das Bäckerhandwerk seine Leidenschaft ist, zeigt auch der Tagesablauf: „Ich komme morgens um halb fünf in den Laden, die Jungs kommen dann um sechs“, beschreibt er den frühen Start in den Tag. Vor Ort wird dann Teig aus ausgewählten Rohstoffen geknetet, Brot gebacken und im Akkord verkauft. Zumindest so lange, bis das inzwischen fast schon berüchtigte Schild mal wieder im Schaufenster der Backstube steht.