Bomben-Schock in Köln-Eil! Ein Sprengsatz explodierte auf einem SUV.
Anschlag in KölnSprengsatz auf Mercedes explodiert: Es gibt neue Hinweise
Aktualisiert
Ein lauter Knall schreckte Mareike L. (Name geändert) um 4.38 Uhr aus dem Schlaf.
„Das klang wie einer von diesen extrem lauten, verbotenen Silvesterböllern“, berichtet sie am Dienstagmorgen. In der sonst so ruhigen Johannesstraße in Köln-Eil war ein Sprengstoffanschlag verübt worden. Ein Unbekannter hatte einen Sprengsatz auf der Motorhaube eines schwarzen Mercedes-Geländewagens gezündet. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Polizei prüft Verbindung zu Schüssen auf Rocker in Dellbrück
Dirk H. wurde ebenfalls von der Detonation aus dem Schlaf gerissen. „Man stellt sich immer vor, dass es bei einer Explosion bebt oder wackelt, aber es hat einfach nur sehr laut geknallt“, erzählt er Stunden später gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Die Explosion richtete erheblichen Schaden an: Nicht nur der Geländewagen, sondern auch ein zweiter Mercedes des mutmaßlichen Opfers wurden beschädigt. Splitter trafen acht weitere Autos und mehrere Hausfenster. Die Kriminalpolizei Köln hat eine Ermittlungsgruppe gebildet und den Bereich weiträumig abgesperrt.
Laut Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Ermittlerkreisen gibt es wohl Videoaufnahmen der Tat. Diese sollen einen dunkel gekleideten Mann zeigen, der den Sprengkörper auf dem Fahrzeug platziert und dann flüchtet. Seine Identität und das Motiv sind noch unklar.
Die Ermittlungen laufen auch in Richtung der Rockerszene. Polizeisprecher Philipp Hüwe erklärte: „Zu den möglichen Hintergründen der Tat werden sich Staatsanwaltschaft und Polizei zunächst mit Blick auf die Fahndung nach dem Täter sowie zum Schutz laufender Ermittlungen nicht äußern.“
Zusammenhang mit dem Mordversuch an dem Hells-Angels-Mitglied Orhan A. wird geprüft
Über den Mann, dessen Geländewagen Ziel des Anschlags war, ist in der Nachbarschaft wenig bekannt. Anwohner und Anwohnerinnen berichten, er lebe schon länger mit einer Frau und zwei Kindern in dem großen Einfamilienhaus am Ende einer Sackgasse. Am Dienstagvormittag waren alle Rollläden heruntergelassen, die Familie war nicht anzutreffen.
Es wird geprüft, ob ein Zusammenhang mit dem Mordversuch an dem Hells-Angels-Mitglied Orhan A. vom vergangenen Samstagabend besteht. „Aufgrund von ersten Erkenntnissen, die auf Bezüge ins Rockermilieu hindeuten, prüfen die Ermittler auch mögliche Zusammenhänge zu dem versuchten Tötungsdelikt vom vergangenen Wochenende, bei dem ein 36-Jähriger durch Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde“, so Polizeisprecher Hüwe.
In Dellbrück hatte ein großer, schlanker Mann im Fellmühlenweg mindestens sechsmal mit einer Maschinenpistole auf den 36-jährigen Rocker gefeuert, während dieser in seinem Auto saß und telefonierte. Das Opfer schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Die Kripo ermittelt die Hintergründe der Tat.
Verbindung zu Festnahme eines 17-jährigen Schweden in Köln?
In diesem Kontext rückt auch die Festnahme eines 17-jährigen Schweden am 11. Oktober in Köln in ein neues Licht. Der Jugendliche wurde in einem von ihm gemieteten Zimmer von der Polizei festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Er soll sich über soziale Medien als Auftragsmörder angeboten haben, um in Köln eine Person mit einer Schusswaffe zu töten. Eine Waffe samt Munition wurde sichergestellt.
Geprüft wird nun nach Angaben der Staatsanwaltschaft, ob es sich bei der Zielperson des 17-Jährigen um eben jenen 36 Jahre alten Rocker gehandelt haben könnte, auf den am Wochenende in Dellbrück geschossen worden war. (red)
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