Zoff um 300-Millionen-DealReker zieht die Reißleine – Kölner Zukunfts-Projekt vor dem Aus?

Das ehemalige Kaufhof-Areal in der Kölner Innenstadt ist zum Zankapfel der Politik geworden.

Das ehemalige Kaufhof-Areal in der Kölner Innenstadt ist zum Zankapfel der Politik geworden.

Paukenschlag im Rathaus! Nach massivem Druck aus der Politik tritt Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim 300-Millionen-Euro-Mietvertrag für die ehemalige Kaufhof-Zentrale auf die Bremse. Sie lässt den Mega-Deal jetzt auf den Kopf stellen. Ist das ganze Projekt in Gefahr?

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Montag (21. Juli 2025) das Rechnungsprüfungsamt eingeschaltet. Die Prüfer und Prüferinnen sollen den Mega-Mietvertrag für die ehemalige Kaufhof-Zentrale in der Innenstadt knallhart untersuchen: Ist der Deal überhaupt rechtens und wirtschaftlich sinnvoll? Damit reagiert sie auf einen Brandbrief der Fraktionen von Grünen, SPD, Linke und Volt.

Der Zoff entzündet sich an weiteren 50 Millionen Euro! So viel will Baudezernent Markus Greitemann (CDU), der auch OB-Kandidat ist, vom Stadtrat für den Umbau haben. Dabei zahlt die Stadt für den Komplex an der Leonhard-Tietz-Straße bis 2050 schon die unfassbare Summe von 300 Millionen Euro Miete – ohne das Gebäude danach kaufen zu können.

Doch eine breite Front aus Grünen, SPD, Linke, FDP und Volt blockiert die Millionen-Spritze.

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Der Grund: ein riesiges Chaos bei den Plänen!

Ursprünglich sollte eine neue Feuerwache auf dem Areal einziehen, doch das wurde gekippt. Stattdessen soll nun plötzlich das Standesamt für 15 Millionen Euro in eine Villa auf dem Gelände umziehen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Für die Fraktionen ist das alles nicht mehr nachvollziehbar.

Planungs-Wirrwarr hat Folgen

Die Folge des Planungs-Wirrwarrs: Die Stadt hat das Gebäude immer noch nicht bezogen, zahlt aber schon fleißig Miete. Ein im Vertrag vereinbartes Ausbaubudget von 27 Millionen Euro soll schon fast futsch sein – weil der Vermieter Swiss Life einen Mietausfall in Millionenhöhe fordert. Die Stadt hätte nämlich schon zum 1. Januar 2024 einziehen sollen!

Während Grüne, SPD, Linke und Volt die große Prüfung fordern, gehen CDU und FDP andere Wege. Stefanie Ruffen von der FDP-Fraktion spricht von „viel Dilettantismus“, sieht aber keinen Grund für eine teure Prüfung. Ihre Fraktion lehnt die 50 Millionen Euro einfach ab und fordert die Verwaltung auf, zu prüfen, wie man aus dem Mietvertrag notfalls wieder rauskommt.

Die CDU dagegen hält als einzige große Fraktion weiter an dem Deal fest und will auch die 50 Millionen für den Umbau locker machen. Fraktionschef Bernd Petelkau wittert ein „durchschaubares Wahlkampfmanöver“ und gibt sich gelassen. Klar, schließlich stellt er sich damit vor seinen OB-Kandidaten Markus Greitemann.

Sogar ein kompletter Rücktritt vom Vertrag steht im Raum! Die vier Fraktionen, die die Prüfung angestoßen haben, schließen das nicht aus. Das Rechnungsprüfungsamt soll nun auch klären, wie teuer ein solcher Ausstieg für die Stadt Köln werden würde. (red)