So würde Köln wählenBittere Klatsche für alle, die OB werden wollen

Viele Menschen sind in Köln unzufrieden mit ihrer Arbeit: OB Henriette Reker (hier im April in Sao Paulo).

Viele Menschen sind in Köln unzufrieden mit ihrer Arbeit: OB Henriette Reker (hier im April in Sao Paulo).

Es sind nur noch knapp zwei Monate bis zur Kommunalwahl und die Stimmung in Köln ist alles andere als rosig. Auch die OB-Kandidatinnen und -Kandidaten überzeugen wenig, wie nun eine aktuelle Umfrage zeigt.

Wer kann in Köln das Ruder herumreißen?

Fest steht: Die meisten Menschen in Köln sind momentan alles andere als zufrieden mit der Arbeit von OB Henriette Reker oder der Stadtverwaltung. Zwar tritt die 68-Jährige am 14. September kein weiteres Mal an – doch laut neuer Forsa-Umfrage hätte sie auch wenig Chancen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

Demnach sind gerade einmal magere 28 Prozent mit der Arbeit der OB zufrieden! 2017 waren es noch 47 Prozent. Und die Kölner Stadtverwaltung? Für ihre Arbeit gibt es nur noch von 17 Prozent der Menschen Zustimmung. Ein Absturz von 29 Prozentpunkten innerhalb von acht Jahren.

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Was für ein bitteres Zeugnis für die Stadt! Erst vor Kurzem wurde in einer Befragung deutlich, dass viele Menschen Köln im Niedergang sehen. Auf die Frage, was in Köln in den vergangenen Jahren besser geworden sei, sagen 64 Prozent der Bewohner: Nichts. Und 78 Prozent finden sogar, Köln habe sich in den letzten Jahren zu seinem Nachteil verändert.

41 Prozent würden sich für gar keinen der Kandidierenden entscheiden

Kann der oder die künftige OB das besser machen? Auch hier sind die Hoffnungen gering. Keiner der Kandidierenden kann die Menschen in der Stadt laut der Umfrage wirklich überzeugen. Die „meisten“ Stimmen könnte noch Markus Greitemann (CDU) einheimsen – magere elf Prozent würden sich für ihn entscheiden. Dahinter folgen mit jeweils zehn Prozent Torsten Burmester (SPD) und Berivan Aymaz (Grüne). 

Satte 41 Prozent würden sich derzeit für gar keinen der elf Bewerberinnen und Bewerber entscheiden!

Und nicht nur das: Gerade mal 32 Prozent glauben, dass die neuen Kräfte die Probleme in Köln besser lösen werden. Etwas mehr, nämlich 38 Prozent, glauben, dass sie es nicht besser hinbekommen werden.

Und wie sieht es mit den Aussichten der Kölner Parteien bei der Kommunalwahl aus? Die große Unzufriedenheit in der Stadt führt dazu, dass weniger Menschen bei CDU, SPD und Grüne ihr Kreuzchen machen würden als noch bei der Kommunalwahl 2020. Die Grünen kämen auf 24 Prozent – ein Minus von über 4,5 Prozent. Die CDU käme auf 20 Prozent, 2020 waren es noch 21,49 Prozent. Die SPD würde 18 Prozent erreichen (2020: 21,58 Prozent). 

Von dieser Schwäche profitieren würden Linke und AfD! Die AfD würde aktuell ihr letztes Kommunalwahlergebnis sogar verdoppeln: von 4,38 Prozent auf zehn Prozent. Für Linke würden sich elf Prozent der Menschen in Köln entscheiden – eine Erhöhung von über 67 Prozent!

Immerhin: Die AfD liegt in Köln noch weiter hinter dem Umfragetrend in NRW, dort steht sie landesweit bei etwa 15 Prozent. Die Linke käme auf aktuell sechs Prozent im NRW-Check. (mg)