Der GAG-Frust zieht Kreise. Auch Mieterin Yvonne M. (57, Name geändert) schüttet ihr Herz aus.
GAG-Mieterin gefrustet„Sitze mit Ohropax und Kopfhörern auf dem Balkon“

Copyright: Uwe Weiser
Die GAG ist Kölns größte Vermieterin.
Mängel, Ungeziefer, Mietwucher: Immer wieder berichtet EXPRESS.de über gefrustete Mieterinnen und Mieter der GAG (Immobilien-Riese, gehört zu 88 Prozent der Stadt Köln).
Auch Yvonne M. (57) gehört dazu. Die Bürokauffrau ist seit 17 Jahren GAG-Mieterin und versucht nun schon seit mindestens einem Jahr verzweifelt eine neue Wohnung über die GAG zu bekommen. „Keine Chance“, erklärt sie entnervt gegenüber EXPRESS.de.
In der GAG-Siedlung in Widdersdorf, wo sie derzeit lebt, habe sich das Umfeld derart verschlechtert, berichtet sie, dass sie nur noch weg will. „Ich liebe meine knapp 60-Quadratmeter-Wohnung und die Warmmiete von rund 600 Euro warm ist unschlagbar – aber es nützt alles nichts, wenn mir andere das Leben schwer machen“, erklärt Yvonne M.
Die 57-Jährige erzählt von ständigem Lärm und keinerlei Rücksichtnahme. „Ich weiß, das kann überall passieren, aber hier ist es halt geballt. Kein Witz: Ich sitze mit Ohropax und Kopfhörern auf meinem Balkon, damit ich den überhaupt nutzen kann“, so die Kölnerin.
Sie habe sich deswegen auch schon unzählige Male bei der GAG beschwert, aber die würde das null interessieren. Sie räumt jedoch ein, dass die ihr auch schon geholfen habe, wenn in der Wohnung etwas kaputtgegangen war. „Da kann ich mich nicht beschweren – wir hatten einen Top-Hausmeister, der inzwischen aber leider nicht mehr da ist“, erzählt sie.
GAG-Mieterin verzweifelt: Kölnerin erhält nur Absagen
Doch die Situation vor Ort ist für sie unerträglich, ihr bleibt nur ein Umzug. Sie habe sich daher bereits mehrfach auf Wohn-Angebote, die die GAG online stellt, gemeldet. „Ich habe aber nicht eine Einladung zu einer Wohnungsbesichtigung bekommen“, sagt sie. Den EXPRESS.de-Bericht über GAG-Mieterin Silva (24), die seit nunmehr zwei Jahren am Kölner Wohnungsmarkt verzweifelt, könne sie daher voll nachvollziehen.
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Yvonne M.: „Man bekommt nur Absagen und kann es einfach nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien die GAG die Mietwohnungen vergibt...“ Sie habe jetzt aufgeben. „Ich habe keine Lust mehr, meine Kraft, Zeit und Energie in die GAG zu stecken“, erklärt sie.
Was sie auch nicht versteht: In ihrem Wohnblock leben nach ihrer Aussage Menschen, zum Beispiel nach Trennung und/oder Auszug der Kinder, alleine in einer Drei- bis Vierzimmer-Wohnung zum Schnäppchenpreis, da es sich um sozialen Wohnungsbau handelt. „Warum wird so was nicht kontrolliert?“, so Yvonne M.