Abo

Zahlen klingen toll, aber...Heftiger Wohnungs-Dämpfer in Köln

Eine Häuserfront im Rohbau mit Gerüst am Ossendorfer Weg in Bickendorf.

Am Ossendorfer Weg in Köln-Bickendorf entsteht ein neues GAG-Quartier.

Die GAG-Bilanz klingt erstmal positiv, hat aber einen gewaltigen Haken.

Ein herber Dämpfer für alle, die in Köln dringend eine Wohnung suchen!

Kölns größte Vermieterin, die GAG, hat zwar die Fertigstellung von 330 Wohnungen verkündet – doch die Bilanz für das erste Halbjahr 2025 hat einen gewaltigen Haken.

Von den 330 öffentlich geförderten Wohnungen sind nur 52 tatsächlich brandneu auf dem Markt. Bei den restlichen 278 handelt es sich um modernisierte Wohnungen, die nun wieder bezogen werden können. In den Bau neuer Wohnungen ohne staatliche Förderung wurde gar nicht erst investiert. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Trotzdem sieht sich die GAG auf „weiterhin gutem Kurs“. In einer Zeit, in der die ganze Wohnungswirtschaft mit riesigen Problemen kämpft, sei es ein Erfolg, den Wohnungsbau überhaupt am Laufen zu halten.

GAG-Vorständin Anne Keilholz erklärt die Lage: „Nach wie vor haben wir mit hohen Baukosten und dem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Das führt dazu, dass wir unsere Investitionen noch sorgsamer abwägen und genauestens kalkulieren müssen, damit die Wirtschaftlichkeit unserer Projekte gesichert ist“.

Der Fokus auf geförderten Wohnraum ist kein Zufall. Dank der „sehr guten Förderbedingungen des Landes Nordrhein-Westfalen“ kann die GAG vergleichsweise günstige Mieten anbieten. Im Schnitt liegt die Miete bei der GAG bei 8,05 Euro pro Quadratmeter.

Insgesamt gehören der GAG rund 46.150 Wohnungen in Köln, aktuell sind noch 1532 Wohnungen im Bau. Vorständin Anett Barsch ist zuversichtlich: „Mit Blick auf die im Bau befindlichen Wohnungen bin ich aber zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr sehr gute Fertigstellungszahlen erreichen werden“.

Noch in diesem Jahr soll das Projekt SechtM in Raderberg fertig werden, das für heftige Kritik sorgte. Weitere Projekte in Ehrenfeld, Deutz und der Parkstadt Süd sollen bis 2026 folgen.

Wirtschaftlich steht die GAG solide da. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn von rund 30 Millionen Euro oder sogar mehr. (red)